1. You And Me against the World Ch. 04


    Datum: 26.09.2019, Kategorien: Schwule Autor: bygaldranorn

    ... irgendjemand hier vergessen hatte, und hielt den pochenden Kopf im Schoß vergraben. Seine tiefen Grübeleien hatte er allerdings ganz schnell wieder aufgegeben. Sie führten ja doch nirgendwohin, außer vielleicht zu bohrenden Kopfschmerzen. Und die brauchte er nicht.
    
    Heute Nacht musste er fit sein. Sonst würde er das Ritual nicht lange durchhalten... sondern wie damals kollabieren... und das würde Konsequenzen haben, dessen Ausmaße er nicht einmal wagte, sich vorzustellen.
    
    Denn es war ja nicht so, als wäre er nicht bereits einmal haarscharf an einem Desaster vorbeigeschlittert...
    
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    Flash.bacK
    
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    Endstation Eden.
    
    Genauso fühlte er sich, als er angewidert den tieflila Schwaden nachblickte, die dick über den Boden des Kellerverstecks waberten. Die Personen in den rituellen Kutten um ihn und dieses Mädchen in ihrer Mitte stimmten einen seltsamen Singsang an, von dem nur Wortfetzen an sein Ohr drangen.
    
    „
    
    Naturalia non sunt turpia ... Matura, dum libido manet ... Ius primae noctis ...
    
    "
    
    Lateinische Worte. Vermutlich aus irgendwelcher Schundliteratur zusammengeklaut... Ville musste an sich halten, um nicht abfällig zu schnauben. Damit würde er bloß die Aufmerksamkeit dieser hirnverbrannten Sektierer da auf sich ziehen. Und das wäre jetzt wirklich kontraproduktiv. Mit finsterer Miene biss er sich auf die Lippen. Er wollte hier weg...
    
    Die Anführerin der kleinen Sekte rezitierte zu diesem unheimlichen Singsang irgendwelche Texte, deren Wortlaut ...
    ... Ville nicht verstand. Zu ihren Füßen stand ein dunkler Zinnkessel, aus dem unablässig die schweren Schwaden herausquollen. Der Geruch, den diese lila Dampfwolken mit sich brachten, lag bleiern auf seiner Zunge und betörte fast schwerfällig seine Sinne.
    
    Das Mädchen an Villes Seite war splitternackt. Ihr Zittern nahm er nur unterbewusst wahr. Seine Aufmerksamkeit war voll und ganz der pompösen Schlafstatt gewidmet, die den Mittelpunkt des Kuttenträgerkreises bildete. Übelkeit schwappte in ihm auf, als er unwillkürlich an das dachte, was hier heute Nacht von ihm verlangt wurde.
    
    Das ist doch abartig!
    
    Im selben Augenblick richtete die verhüllte Anführerin ihren Blick auf ihn. Ganz so, als wüsste sie nur allzu genau, was ihm gerade durch den Kopf geisterte... Ville schauderte.
    
    Auf ihr aufforderndes Nicken trat das Mädchen an Villes Seite vor, neigte den Kopf vor der Anführerin und ließ sich von ihr einen Tropfen des Öls auf die Stirn tupfen, mit dem auch das Schlaflager besprenkelt war. Anschließend ließ das nackte Mädchen sich zaghaft von der Verhüllten auf das mit geschwärzten Rosenblättern ausgestreute Lager führen. Ein lockend duftendes Öl entstieg den feinen Decken aus verschlungenen Tüchern und legte sich umgehend um die Sinne des Mädchens, das auch auf Anhieb ruhiger atmete. Ihr gefügiger Blick schweifte leer über die verschlossenen Gesichter der Kuttenträger und blieb schließlich an Ville hängen.
    
    Die Anführerin bedeutete ihm mit knapper Geste, sich nun zu ihr zu ...
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