Das Bangkok Syndikat 04
Datum: 30.09.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... schien.
„Boah, das ist doch scheiße! Die eigene Tochter wird hierher geschickt. Wie kann man so etwas nur machen?"
Tom wollte sich ursprünglich aus dem Gespräch heraushalten.
„Weil das hier nicht Deutschland ist, Chris, deshalb. Scheiße, hier verdienen die Leute zweihundert Euro im Monat. Das reicht nicht gerade weit. Und den Thais ist es egal, was ihre Töchter, Schwestern und sogar Frauen machen, solange das Geld stimmt und es keine Not gibt. Hier wird alles zu Geld gemacht, alles! Würde gibt es nicht, weil man sich die nicht leisten kann. "
Christian war peinlich berührt. Gerade der Umstand, dass Tom wusste, wie es um die Thai-Frauen bestellt war, raubte ihm viel von seiner Sympathie. Wahrscheinlich würde er Uaan genauso verlassen, wie Alain die Prostituierte der letzten Nacht. Aus den Augen, aus dem Sinn.
„Hast jetzt ein schlechtes Gewissen?"
Tom den Freund interessiert, kratzte sich dabei seinem Bart und fläzte sich in seinen Stuhl. Christian aber schwieg und sah vor sich auf seinen leeren Teller.
„Warum eigentlich, Chris? Nori hast du doch nichts bezahlt, oder etwa doch?"
Christian sah ihn erstaunt an.
„Nein! Habe ich nicht! Aber genau das verwirrt mich noch mehr. Warum hat sie sich auf mich eingelassen? Ich fühle keine Liebe bei ihr."
Uaan fasste nach seiner Hand.
„Vielleicht zeigt sie dir ihre Liebe nicht. Aber sie mag dich, sie hat es mir selbst gesagt. Sie scheint dir irgendwie zu vertrauen und meinte, dass du nicht schmutzig wie ...
... die anderen bist."
Tom erinnerte sich. Nori hatte ihm Ähnliches an den Kopf geworfen. Trotzdem keimte in ihm die Hoffnung, dass sie aus Christians Leben wieder verschwunden war.
Sie saßen noch eine Weile beisammen, redeten und dieses Mal war es die Thailänderin, welche Tom und Christian über deren Land ausfragte. Deutschland schien für sie einem Paradies nahezukommen.
„Na! Habt Ihr den Superstar schon vermisst? War ein geiler Abend gestern, was?"
Alain stürzte an den Tisch, ließ seine Hand in die Hände seiner Reisebegleiter klatschen, sparte Uaan dabei aber geflissentlich aus. Er gab einmal mehr die Drecksau zum Besten, welche Christian so abgrundtief zu hassen begonnen hatte. Er packte seine junge Thailänderin am Handgelenk und zerrte sie daran zu einem der Stühle.
„Setz dich schon hin, du Fotze."
Tom wollte etwas sagen, hatte er doch gehofft, dass Alain durch den gemeinsamen gestrigen Abend ruhiger und vor allem zurückhaltender geworden wäre. Ein Trugschluss, wie sich jetzt herausstellte.
Neugierig blickte Alain unterdessen zu Christian rüber.
„Wo ist Nori?"
Der Angesprochene hob die Schultern. Wie gerne hätte er es selbst gewusst. War sie vielleicht wirklich verschwunden?
Alain musterte ihn. Sein Interesse für die Thai war nicht geheuchelt, zu verlockend war ihr Angebot gewesen.
„Brauchst dir keine Sorgen machen, die wackelt wieder an. Bangkok! Erinnerst dich? Wir sind doch von ihr eingeladen worden."
Uaan wollte Alains Mädchen etwas ...