Das Bangkok Syndikat 04
Datum: 30.09.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... eine Sato-Flasche vor die Nase, aus der Christian einen herzhaften Schluck nahm. Dieses alkoholische, aus Reis hergestellte Getränk würde nicht gerade zu seiner Ausnüchterung beitragen, im Gegenteil.
Fünfter Tag, Patong, Phuket
Christian versuchte, die Tür seines Hotelzimmers aufzuschließen. Es dauerte, bis der Bart seines Schlüssels endlich das Loch fand und er sie öffnen konnte. Auch der Lichtschalter schien auf einmal woanders zu sein, er benötigte eine Weile, bis er ihn schließlich doch entdeckte. Torkelnd suchte er seinen Weg durch den Gang und war erleichtert, als er sich endlich ins Bett fallen lassen konnte.
„Nori?"
Es blieb still. Seine Hände durchsuchten das Bett. Die Thai-Domina war nicht da.
„Nori?"
Seine Stimme bekam etwas Weinerliches. Noch einmal suchte er das Bett nach ihr ab, Übelkeit stieg in ihm hoch, dann erbrach er sich auch schon über Kopfkissen und Nachttisch. Es störte ihn nicht in diesem Moment und so sackte der Junge zusammen und schlief, mit seinem Kopf im eigenen Erbrochenen liegend, ein.
Fünfter Tag, morgens, Patong, Phuket
Christian öffnete seine Augen. Ein rasender Kopfschmerz hämmerte in seinem Schädel und zerrte sein Bewusstsein brutal aus dem Schlaf.
Seltsame Krümel in gelblichen und grünen Farbtönen lagen auf seinem Kissen und beleidigten seinen Geruchssinn aufs Derbste. Er hob vorsichtig seinen Kopf und stöhnte augenblicklich laut auf, als heißes Metall in seinem Hirn hin und her zu schwappen begann. Seine Augen ...
... suchten vergeblich den Raum nach Noris Tasche und deren Kleidung ab. Beinahe hatte er den Eindruck, als wäre sie ihm nur im Traum erschienen. Ein kurzer Blick auf seine Oberschenkel belehrte ihn allerdings eines besseren. Ach, was soll´s? Erst einmal duschen.
Angewidert betrachtete er die Kotze auf den Bettbezügen, Reste davon auch auf dem Nachttisch. Die Reinigungskraft würde sich freuen. Er beschloss, einen Zettel zu hinterlassen, mit einer Entschuldigung und zehn Euro, in der Hoffnung, dass der Schaden damit abgegolten wäre.
Im Vorbeigehen warf er einen Blick auf sein Handy, in der Erwartung, eine Nachricht von Nori zu finden. Sollte er nicht froh darüber sein, dass er sie letztendlich doch noch losgeworden war?
Er duschte ausgiebig, wusch sich gründlich die Haare, putzte sich sorgsam die Zähne und fühlte sich erst dann einigermaßen wieder als Mensch. Aus seinem Koffer kramte er Kopfschmerztabletten hervor, schluckte gleich deren zwei, in der Illusion, dadurch eine schnellere Wirkung erzielen zu können.
Ach, ja, der Zettel für die Putzfrau. Er sah sich um und suchte nach etwas, worauf er seine Entschuldigung schreiben konnte. In einem der Läden des Schreibtisches fand er einen Bogen Papier und schrieb mit einem Smiley versehen sein „Sorry!" darauf. Zehn Euro auf die Bettdecke ...
„Ach Scheiße!"
Er legte einen Fünfer dazu. Vielleicht freute sich der oder die Thai ja darüber.
Der Speisesaal leerte sich mehr und mehr. Sie hatten vereinbart, dass der Erste, ...