1. Heißer Herbst 01


    Datum: 28.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byhelios53

    ... Du bist in meinem Bett, weil wir dich da herauf geschleppt haben. Du hast stundenlang im Koma in einer Ecke gelegen, dann auf dem Teppich mitten im Partykeller. Kevin konnte gerade noch verhindern, dass du nackt auf die Straße gelaufen wärst. Da haben wir dir eben Asyl gegeben."
    
    „Nackt auf die Straße?", wunderte sich Manu. „Und wo sind meine Sachen?" Vorsichtig öffnete sie ihre Lider und blinzelte angestrengt. „Au, mir brummt der Schädel, ich hab' gar keine Erinnerung mehr." Sie grübelte. „Das heißt, ich kann mich schon dumpf an einige Sachen erinnern, oh ja, aber ich krieg's momentan irgendwie nicht ganz auf die Reihe."
    
    „Irgendwann, so gegen eins hast du angefangen zu strippen", berichtete Sabine, dann hast du dich nackt auf Kevin gestürzt, der auch nackt war und danach habe ich dich erst wieder gesehen, als du auf dem Teppich gelegen hast. Da war es kurz vor der Dämmerung."
    
    „Soso!" Manu grinste wissend. Ihr Hirn schien langsam wieder auf Touren zu kommen. „Dann ist Bruno wohl doch noch ans Ziel gelangt?"
    
    „Wieso Bruno? Was weißt du von Bruno?"
    
    „Na, der hat doch die ganze Zeit mit mir rumgemacht, damit du eifersüchtig wirst. Wenn du ein paar Stunden nicht auf der Szene warst, kann das nur mit Bruno zusammenhängen. Sonst war ja keiner da, der zu dir gepasst hätte."
    
    „Öööhm, ja, dafür hattest du ja die volle Auswahl!"
    
    „Ach, hör mir doch mit den Kindern auf! Von denen hat sich doch keiner getraut. Der Kevin nicht und die anderen erst recht nicht. Nur große ...
    ... Klappen und nichts dahinter. Hab ich nicht gesagt, dass das Hosenscheißer sind? Ich weiß zwar nicht mehr im Detail, was ich mit denen versucht habe, aber gemacht haben wir gar nichts. Die sind zwar nacheinander wahrscheinlich aufs Klo wichsen gegangen, aber ... Wichser, alle miteinander!", klagte Manu. „Reine Zeitverschwendung!"
    
    „Ihr labert und labert und labert! Jedenfalls scheint es dir schon wieder besser zu gehen. Zumindest das Mundwerk funktioniert wie eh und je! Und mein Kopf ist auch inzwischen auf Wasserballgröße geschrumpft", verkündete Susi. „Ich glaube, ich hätte Lust auf Frühstück."
    
    „Katerfrühstück?"
    
    „Als da wäre?"
    
    „Ich glaube, im Familienkühlschrank finden wir Orangensaft und eine Flasche Sekt. Und Eier. Dazu vielleicht Toast oder Cornflakes? Tee?"
    
    „Klingt lecker. Kaffee?", fragte Manu.
    
    „Kann sein, musst du aber selber machen. Ich trink keinen, ich kenn mich mit dieser Kaffeemaschine nicht aus", wehrte Sabine ab.
    
    „Was für eine Kaffeemaschine? Ist an sich ganz einfach: Wasser rein, Filter drauf, Pulver rein und drücken. Oder hast du Nescafe, das geht noch einfacher."
    
    „Nescafe? Pfff!", empörte sich Susi. „Wir sind doch wohl nicht bei den Barbaren gelandet?"
    
    „Nee, wir haben jetzt so eine automatische aus Italien. Säcko heißt die."
    
    Susi war begeistert. „Ihr habt tatsächlich eine Saeco? Sa -- e -- co heißt das! Da kann man ja sogar Cappuccino mit machen."
    
    „Dann mach, wenn du das kannst. Brauchst du Milch dazu oder Sahne? Egal, beides ...
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