1. Die Doppelinsel Kapitel 02.1


    Datum: 08.10.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... ihnen doch wieder einmal klar, dass es kein entrinnen gab. Sie waren hier gefangen und würden es alleine schaffen müssen.
    
    Da jetzt die Sicherheit bestand, konnten sie sich ganz darauf konzentrieren, sich häuslich einzurichten. War zuvor immer noch der Funke dagewesen, von dem Eilande weg zu kommen, so war er jetzt erloschen. Man musste sich damit arrangieren und das konnte man am besten, wenn man damit begann sich einzurichten. Also machte man sich auf, endlich Hütten zu bauen. Die Höhle war auf Dauer keine Lösung.
    
    Nicht lange, und die ersten Hütten standen, während andere folgten. Und das war auch gut so, denn langsam begannen sie zu murren. Man konnte sich immer weniger riechen und so war es dann nicht verwunderlich, dass die Bauarbeiten ein enormes Tempo erreichten.
    
    Nur zwei Wochen später war so gut wie keiner mehr in der Höhle. Nur Sari konnte niemanden dafür gewinnen, für sie und ihre Liebeskünste eine Unterkunft zu bauen. Also blieb sie in der Höhle, die sie jetzt für sich alleine hatte. Zumindest hatte sie jetzt genug Platz, um nicht zu sagen, sehr viel davon. Aber zumindest war sie nicht einsam, denn die Hütten der anderen standen in der Nähe.
    
    Mani und Rano hingegen bauten für sich eine eigene Hütte. Erst jetzt wurde allen klar, dass sie zusammen gehörten, denn zuvor war das nicht ersichtlich gewesen. Zu gut hatten sie es geheim gehalten. Das wiederum ließ ein paar Neider auf den Plan kommen die sich Chancen bei Mani ausgerechnet hatten. Doch sie ...
    ... verstummten recht schnell. Nicht weil sie es eingesehen hatten, aber Rano hatte für sie die unangenehme Eigenschaft, ihnen körperlich haushoch überlegen zu sein.
    
    Tage und Wochen vergingen ohne nennenswerte Änderungen. Was sollte es auch geben. Die Insel kannte keine Überraschungen. Selbst der Berg war vollkommen ruhig geblieben. Nicht ein grummeln kam aus seiner Tiefe. Rahani war eingeschlafen. Zumindest glaubten sie es.
    
    Es stellte sich so etwas wie Normalität ein. Man ging seinem Tageswerk nach und war dann am Abend müde. Ging früh schlafen, um am nächsten Morgen wieder los zu gehen und sein mühsames Tageswerk zu vollbringen.
    
    Wer in dieser Zeit aufmerksam verfolgt hätte, was sich veränderte, dem wäre schnell etwas aufgefallen. Vielleicht wussten es auch alle, aber keiner wollte es wahr haben.
    
    Der Bestand an Ziegen nahm ab. Zuerst nur langsam. Zumindest fiel es nicht auf. Doch von Woche zu Woche wurde es augenscheinlicher. Man war zu großzügig damit oder besser gesagt, man schlachtete mehr als geboren wurden. Da aber das Gemüse, was sie anbaute nicht so ergiebig war wie erhofft, blieb ihnen einfach nichts anderes übrig. Es waren einfach zu viele, die von zu wenig leben mussten und so entstand mit der Zeit immer mehr Misstrauen, gegenüber den anderen. Keiner gönnte dem anderen auch nur noch das kleinste Stück. Missmut und Unfriede war die Folge. Es brodelte und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Ausbruch kommen würde. Doch noch war es nicht soweit.
    
    Eines ...
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