1. Die Waldfee


    Datum: 13.10.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Weltensegler

    ... doch wieder stark werden. Ganz stark für uns beiden.
    
    Sag einmal, bist du etwa die Susi, die ich einmal heiraten wollte? Fragte ich sie. Ja, das bin ich, antwortete sie. Wie kommst du dann hierher? Du bist doch im Ausland. Das bin ich schon lange nicht mehr. Zunächst musste ich mich erst einmal wieder an das Leben hier gewöhnen. Dann habe ich immer mehr an dich gedacht und mich nach deiner Nähe gesehnt. Deshalb habe ich angefangen, dich zu suchen. Gefunden habe ich dich durch einen Zeitungsbericht über den Unfall.
    
    Um zu dir zu kommen, musste ich sogar lügen. Ich habe behauptet du wärst mein Verlobter.
    
    Was soll ich nun noch vom Krankenhaus sagen? Mit meiner Gesundheit ging es steil aufwärts. Schon 2 Wochen später konnte ich entlassen werden.
    
    Am Tag vorher, fing Susi auf einmal an zu weinen. Mensch, Susi, was ist denn los. Ich habe Angst, sagt sie da. Angst vor dem alleine sein. Ich weiß doch gar nicht, ob du mich bei dir haben willst. Einmal mussten wir uns schon trennen, das möchte ich nicht noch einmal mitmachen.
    
    Ach, mein Schatz, du kommst doch sofort mit mir nach Hause. Dies wird in Zukunft deine Heimat sein. Ich habe hier doch so viel Zeit gehabt und über uns nachdenken können. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir, wenn du es willst, in zwei Wochen heiraten können. Wie ist es? Willst du?
    
    Da fällt sie mir um den Hals. Sie bedeckt mein ganzes Gesicht mit Küssen. Dabei sagt sie immer wieder: Ja, ich will. Ja ich will mit dir zusammenbleiben. Ja, ich ...
    ... möchte Kinder von dir.
    
    Damit waren auch die Tränen versiegt. An diesem Nachmittag meinte sie, das sie noch etwas zu erledigen hätte. Ein paar Stunden wird es wohl dauern, dann bin ich wieder bei dir.
    
    Am nächsten Tag holte Susi mich mit dem Auto ab. Liebe Susi, ich hoffe, du wirst es verstehen, aber ich möchte doch den Wald, von dem ich geträumt habe, noch einmal sehen.
    
    Dann fahren wir doch einfach dahin. Danke, ich zeige dir den Weg. Bald hatten wir die Bushaltestelle erreicht. Auch die Straße mit den Bäumen entdeckte ich bald. Doch dann kommt der Knall: Es gibt keinen Wald. Keine Straße mit vielen Blumen. Nur Beton.
    
    Susi hat gesehen, wie durcheinander ich war. Komm, wir fragen den Busfahrer, ob es hier früher einen Wald gab. Komisch, denke ich da. Das ist doch der Busfahrer, mit dem ich gefahren bin. Spinne ich denn? Susi und ich gehen gemeinsam zu ihm hin. Erkennt hat mich der Fahrer denn nicht.? Susi fragt: Können Sie uns sagen, ob es da die Straße lang, einmal einen Wald mit einem kleinen See gegeben hat. Ja, antwortet er. Der ist aber schon vor 20 Jahren abgeholzt worden, damit dort, diese fürchterliche Betonklötze gebaut werden können.
    
    Da begreife ich erst richtig, dass wirklich alles ein Traum war.
    
    Wir fuhren nun zusammen nach Hause. Auf den Tischen standen Blumen, im Wohnzimmer lehnte ein Schild an der Blumenvase:
    
    Herzlich willkommen zu Hause. Ich liebe dich
    
    Hier kamen mir die Tränen. Allerdings vor Freude.
    
    Sag einmal, wie bist du hier denn ...