1. Das Bangkok Syndikat 08


    Datum: 16.10.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... Ihren Wert bestimmen, den Sie für die Organisation haben. Schließlich möchte Mistress Nori ja den Lohn für ihre Bemühungen einfahren. Habe ich recht?"
    
    Er warf der Domina einen vielsagenden Blick zu, die ihn aber ignorierte und vor sich hin ins Leere starrte.
    
    „Warum tun sie das hier? Haben Sie, als Arzt, nicht auch einmal den Hippokratischen Eid geleistet?"
    
    Tom hatte diesem fragwürdigen Mediziner seine Worte regelrecht entgegen geschrien, was Nori augenblicklich aus ihren Gedanken gerissen hatte.
    
    Christians Arbeitskollege hörte nun Alains flehende Stimme, die ihn eindringlich zu warnen versuchte. Tatsächlich näherte sie sich, um ihn für seinen Ausbruch zu bestrafen, doch der Arzt winkte grinsend ab. Er schien kein wirkliches Problem mit diesem Vorwurf zu haben.
    
    „Lustig, dass mich das gerade ein Deutscher fragt. Ist Ihnen Dr. Josef Mengele eventuell ein Begriff? Oder Dr. Otmar Freiherr von Verschuer? Beides Landsleute von Ihnen, die es damit auch nicht so genau genommen haben, wie Sie vielleicht wissen."
    
    Der seltsame Arzt unterbrach seine Erklärung zu einem kurzen Lachen, setzte dann aber fort.
    
    „Nicht, dass ich mich in dieser Rolle sehen würde. Die Götter mögen mich davor bewahren! Ich stehe Ihnen beiden bei, so gut ich es kann, und werde mein Bestes geben, damit sie uns hier nicht kaputtgehen. Gerade deshalb ist es für mich so ungemein wichtig, Ihre körperliche Verfassung genauestens zu kennen. Verstehen Sie jetzt?"
    
    Der eigenartige Mediziner schob ...
    ... einen Instrumententisch auf Rollen zwischen die beiden gefesselten Männer, nahm das Diktiergerät von der Ablage und hielt es sich an seinen Mund. Er wandte sich zunächst Tom zu, drückte die Aufnahmetaste und ließ das Band seine fremdartig klingende Sprache aufnehmen.
    
    Er musterte den jungen Deutschen ausgiebig, tastete dessen kahlrasierten Kopf ab, ließ die Finger seiner linken Hand über dessen Gesicht streichen, dann über Brust, Bauch und Genitalien. Nach einem abschließenden Blick auf Toms Beine und Füße, legte er das Aufnahmegerät beiseite und setzte das Stethoskop über dem Herzen des gefesselten Deutschen an.
    
    „Jetzt tief ein- und ausatmen."
    
    Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, hob und senkte er seinen linken Arm, während die rechte Hand die Position des Bruststücks des Stethoskops einige Male veränderte. Dann griff er wieder nach dem kleinen Diktafon und besprach es.
    
    Unter Zuhilfenahme eines Metallspatels drückte er Toms Kiefer auseinander. Mit einem kleinen Spiegel, wie er in Zahnarztpraxen üblicherweise verwendet wird, untersuchte er die Zähne des Deutschen, leuchtete mit einer Taschenlampe in dessen Hals, hob zudem noch die Zunge an.
    
    „Sie sind gesund, wie es scheint. Das freut mich. Ja, ihr jungen Leute habt noch was vom Leben und müsst nicht unter den Gebrechen des Alters leiden, so wie meiner einer."
    
    Dr. Lubana lachte in der für ihn typischen Art, tastete nach Lymphknoten am Hals und unter den Achseln, bat dann Nori an den Stuhl.
    
    Um dem Arzt die ...
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