1. Dunkle Hochzeit Ch. 01


    Datum: 24.10.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byPoppingTom

    ... sie „Ich werde nicht schreien.“
    
    Sein Griff wurde etwas lockerer, er ging ihre Arme entlang nach unten. Sein Körper presste sich stärker an sie. Sie hätte sich nicht wehren können, selbst wenn sie gewollt hätte.
    
    „Du kannst ruhig schreien, wenn du magst. Versuch nicht, mir falsche Gefühle vorzuspielen, ich würds merken. Ich mag sowas nicht.“
    
    Er drückte ihre Arme nach hinten, während sie ihn mit einem Blick zwischen Wut und Faszination ansah. Ich müsste dir eigentlich ins Gesicht spucken, du Scheisskerl. Dachte sie. Zumindest ein Teil in ihr dachte das. Ein anderer Teil wünschte sich, dass er weitermache, ihr gefiel der Gedanke, er würde diesmal sanfter und zärtlich vorgehen.
    
    Sie hörten Geräusche im Laden. Er drehte seinen Kopf kurz Richtung Laden, dann liess er sie los.
    
    „Bleib hier und rühr dich nicht vom Fleck.“
    
    Kein Bitten, kein Drohen. Einfach nur ein Befehl. Ein Befehl wie ein Schuss, der sie an die Wand nagelte. Er verschwand im Laden. Sie hörte, wie er nett mit einen Kunden plauderte. So nett, als wolle er ihn vor lauter Nettigkeit hinauskomplimentieren. Sie schien die geballte Faust in seiner Hosentasche zu spüren, die ihn zwang, noch netter als sonst zu sein. Unerträglich nett. Der Kunde verschwand lachend. Sie hörte es vorne klicken. Er machte den Laden zu.
    
    Was hatte er ihr schon zu sagen, zu befehlen? Nichts, verdammt noch mal. Sie sollte ihn das irgendwie zeigen. Rumlaufen. Nicht das machen, was er sagt. Doch sie stand weiter da wie ...
    ... angewurzelt. Angst und Erwarten stürmten in ihrem Körper aufeinander zu, prallten mit voller Wucht zusammen, als er wieder den Raum betrat. Die Schlacht der Gefühle in ihrem Körper hatte begonnen.
    
    Er stellte sich ganz ruhig vor sie, hielt sich mit einem Arm von der Wand hinter ihr. Sah sie an.
    
    „Bist du OK, Dana?“
    
    Die Frage war blöd. Die Situation war blöd. Seine Wange bettelte regelrecht um eine Ohrfeige. Oder um einen Kuss?Sie wusste einen Moment lang nicht, was ihr lieber war. Bist du OK, Dana? Die Frage lautete eigentlich: ist es OK für dich, Dana, wenn ich dich gleich wieder vergewaltige ? Und ihre Antwort müsste lauten: Interessiert dich das überhaupt, du Scheisskerl? Oh ja, die Logik in ihr wollte kratzen und beissen, wollte ihn anspucken und hassen. Alles Negative rauslassen. Bluten sollte dieser verdammte Mistkerl. Heulen sollte er. Doch da war auch ihr Gefühl. Und das ahnte, was die Frage wirklich sollte. Bist du OK, Dana? Nicht verkrampft? Ist es mehr als Hass, was du fühlst? Mehr als Angst?
    
    Ihr Gefühl wollte von ihm gepackt und gezwungen werden. Überwältigt und beruhigt. Es wollte Hitze spüren, seine Hitze, seine Haut, seine Kraft. Sie wollte ihn eine knallen, eine Schramme sollte er haben, mitten im Gesicht, die blutete. Er würde mit seiner Hand drüber fassen. Bedeutungsschwanger. Es würde so verdammt gut aussehen, dass sie Lust hätte, mit ihrer zunge drüber zugehen. Und danach hätte er jeden Grund der Welt, sie zu vergewaltigen. Oh ja, dann würde sie es richtig ...
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