Zwischen Lust und Liebe
Datum: 01.05.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
Kapitel 1
Gestern ist es verdammt spät geworden. Dafür bin ich beim Lernen sehr gut vorangekommen. Diese verdammte Pharma-Prüfung. Mir ist durchaus klar, dass ein Arzt Medikamente verschreiben muss und sich deshalb auskennen muss. Aber diese Materie hat mehr mit Chemie als mit Medizin zu tun. Da geht es nicht ums Verstehen, da geht es ums reine Lernen. Da muss ich mich eben durchbeißen.
Keine Ahnung, warum es gestern so gut funktioniert hat. Auf jeden Fall bin ich gut vorangekommen und erst weit nach Mitternacht ins Bett gefallen. Ich war wie gerädert. Zum Ausgleich habe ich ganz bewusst keinen Wecker gestellt. Irgendwann werde ich wohl aufwachen.
Da klingelt plötzlich das Telefon und reißt mich aus dem Schlaf. Scheiße, wie spät ist es denn? Rein vom Gefühl her ist es noch mitten in der Nacht. Schlaftrunken schaue ich auf die Uhr. Es ist 8 Uhr.
"Hallo!", antworte ich mit belegter Stimme.
"Pennst du noch?" will Mary wissen.
Mary ist die Chefin der Escort-Agentur, für die ich seit einer Woche arbeite. Ich muss mir mein Studium selbst finanzieren. Allein mit Kellnern und anderen typischen Nebenjobs für Studenten, verliere ich entweder zu viel Zeit oder ich verdiene zu wenig Geld. Es ist ein Teufelskreis. Deshalb habe ich mich schweren Herzens von einer Studienkollegin breitschlagen lassen, mich bei Mary vorzustellen. Diese war auf Anhieb von mir begeistert und hat mich sofort in ihr Angebot aufgenommen.
Bisher hatte ich erst einen Kunden. Er war Mitte ...
... Fünfzig und ein wenig schmuddelig. `Man kann sich die Kunden nicht aussuchen`, hat Mary gemeint. Damit wird sie wohl Recht haben. Trotzdem hat es mich sehr viel Überwindung gekostet. Wir sind Essen gegangen und anschließend zu ihm ins Hotel. Ich bin im Moment solo, hatte aber bereits in Vergangenheit ab und zu Sex. Ich bin also nicht ganz unerfahren, eine Expertin bin ich allerdings nicht. Trotzdem kann ich sagen, dass dieser Kunde seine besten Zeiten hinter sich hat. Ich hoffe für ihn, dass er früher besser war.
"Ich habe gestern Abend lange gelernt", verteidige ich mich. Warum versuche ich mich Mary gegenüber zu rechtfertigen? Sie ist nicht meine Mutter.
"Beweg deinen Arsch hierher - aber schnell!", fährt sie mich an.
"Habe ich etwas verpasst? Hatten wir einen Termin?", frage ich irritiert.
"Nein, aber ich brauche dich hier", erklärt sie. "In fünf Minuten hast du da zu sein."
"In fünf Minuten?"
"Quatsch nicht lange, zieh dich an und mach dich auf den Weg!"
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Ich klopfe an die Bürotür. Ich habe mich wirklich beeilt, habe aber trotzdem eine gute Viertelstunde gebraucht. Schneller war beim besten Willen nicht möglich.
"Herein", meldet sich Mary von drinnen.
Ich öffne die Tür und schiebe vorsichtig den Kopf durch den Spalt. Mary sitzt an ihrem Schreibtisch. Vor ihr auf einem Stuhl erblicke ich einen Mann. Er dürfte Anfang bis Mitte Dreißig sein, sieht ausgesprochen gepflegt aus und seine Kleider lassen keinen Zweifel daran, dass er Geld hat.
"Da ...