1. Zwischen Lust und Liebe


    Datum: 01.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... folgt zeigt mir, dass sie mit dir noch nicht abgeschlossen hat."
    
    "Mit mir oder mit meinem Geld?"
    
    "Richtig, es nagt an ihr, dass ich es eventuell schaffen könnte, mir dein Geld unter den Nagel zu reißen. Etwas, das sie nicht erreicht hat. Für sie ist es unvorstellbar, dass eine Frau kein Interesse an deinem Vermögen hat und eine, die um so viel jünger ist, schon gar nicht."
    
    "Glaubst du mir nun, dass es reine Rache war."
    
    "Ja, jetzt glaube ich dir", gestehe ich. "Und, wenn ich ehrlich bin, es hat Spaß gemacht, die Feier ein wenig aufzumischen. Der Bräutigam, der mich anbaggert, der Brautvater, der eine emanzipierte Frau erlebt und die Braut, die Angst hat, ich könnte doch an das Geld herankommen, das ihr verwehrt geblieben ist. Sei froh, dass du nicht in diese Sippschaft einheiratest."
    
    Kapitel 4
    
    "Der Abend hat echt Spaß gemacht", meint Bob als wir ins Hotel zurückkommen. "Danke!"
    
    "Wofür?"
    
    "Dass du so toll mitgespielt hast."
    
    "Du bezahlst mich doch dafür."
    
    "Ist es wirklich nur das?"
    
    Die Frage bringt mich zum Nachdenken. Ich schaue ihm tief in die Augen. War es wirklich nur Pflichterfüllung? Nicht nur. Bob ist ein Mann, der trotz seines Geldes auf dem Boden geblieben ist. Er ist umgänglich und rücksichtsvoll. Er bezahlt mich für die Zeit, die ich mit ihm verbringe, aber er lässt mich das keinen Augenblick spüren. Außerdem kann er auch ein ausgesprochener Schelm sein. Die Aktion bei der Verlobungsfeier zeigt dies ganz deutlich.
    
    "Warum glaubst du, ...
    ... es könnte anders sein?"
    
    "Ist nur ein Gefühl", meint er.
    
    Sein Gefühl trügt ihn nicht. Ich mag ihn - wirklich! Mir ist aber auch klar, dass ich mich nicht in ihn verlieben darf. Nach dieser Woche packt er seine Koffer und kehrt nach London zurück. Ich hingegen bleibe hier. Wir werden uns vermutlich nie wiedersehen. Deshalb weiche ich dem Thema lieber aus.
    
    "Warum sprichst du so gut deutsch?", frage ich.
    
    "Ich bin hier geboren und bis zum Abitur zur Schule gegangen. Erst danach sind meine Eltern nach London übersiedelt. Mein Vater war aus London, meine Mutter Deutsche. Ich habe in Großbritannien studiert und bin ins Berufsleben eingestiegen."
    
    "Wie hast du Susanne kennengelernt?"
    
    "Ich habe öfters in München zu tun. Dabei sind wir uns begegnet."
    
    "Ihr hattet eine Fernbeziehung?"
    
    "Susanne ist schon bald zu mir nach London gezogen."
    
    "Was hat sie da gemacht?"
    
    "Mein Geld ausgegeben."
    
    "Sie hat nicht gearbeitet?"
    
    "Was denn? Sie kann doch nichts."
    
    "Das könnte ich nicht."
    
    "Was könntest du nicht?"
    
    "Nichts tun, mich von einem Mann aushalten lassen", erkläre ich. "Ich will etwas bewegen, ich will einen Beruf haben und mein Leben leben."
    
    "Das ist eben der Unterschied zwischen dir und Susanne."
    
    ---
    
    Ich komme aus dem Bad. Bob liegt bereits im Bett. Er war etwas schneller fertig als ich. Er muss sich auch nicht abschminken. Obwohl ich normalerweise nur sehr wenig Makeup auftrage, habe ich mich für diesen Abend besonders herausgeputzt. Wenn ich ...
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