Zwischen Lust und Liebe
Datum: 01.05.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... stehen zahlreiche Privatmaschinen.
"Was machen wir hier?" frage ich. Ich halte die Ungewissheit einfach nicht mehr aus.
"Wir fliegen", antwortet er trocken.
"Wohin?"
"Das wirst du sehen."
Er nimmt mich bei der Hand und wir gehen auf ein windschnittiges Flugzeug zu. Es ist keine Propellermaschine, wie ich erwartet hätte. Ich hätte darauf getippt, dass wir einen Rundflug unternehmen, um die Gegend zu erkunden. Stattdessen schiebt er mich die Treppen hinauf in eine Maschine, die eindeutig Düsenantrieb besitzt. Aussicht hat man von dieser aus nicht besonders viel.
Im relativ kleinen Passagierraum muss man geduckt gehen. Es haben jedoch immerhin sechs Passagiere Platz, wenn alle Sitze besetzt wären. Bob weist mir einen Sitz zu, schließt den Gurt und setzt sich dann auf der anderen Seite des kleinen Mittelganges in einen Sessel.
"Wir können los", ruft er dem Piloten zu.
"Guten Flug", wünscht dieser und startet die Turbinen.
Ich höre, wie jemand von außen die Tür schließt und spüre, wie sich wenig später das Flugzeug in Bewegung setzt. Ich bin bisher nur einmal in meinem Leben geflogen. Auch wenn das damals Holzklasse war, war es deutlich komfortabler. Die geringe Größe der Maschine macht sich bei den Bodenunebenheiten bemerkbar, als wir zur Startbahn rollen. Durch das kleine Fenster kann ich nur wenig sehen. Als das Flugzeug die Startbahn erreicht, lässt der Pilot die Turbinen aufheulen, löst die Bremse und wir beschleunigen. Der Schub ist dabei so ...
... gewaltig, dass ich tief in meinen Sitz gedrückt werde. Nach dem Abheben wird es ruhiger. Der Unterschied zum Passagierflugzeug liegt beim Fliegen nur noch darin, dass der Innenraum etwas beengt ist und wir nur zu zweit sind.
"Wann hast du das Flugzeug gechartert?", frage ich.
"Das ist meine Maschine", antwortet er.
"Samt Pilot?"
"Ich hatte noch nie die Zeit, den Schein zu machen", meint er schelmisch.
"Lohnt sich das?"
"Bei meinem Unternehmen schon. Ich und meine Leute haben öfters im Ausland zu tun."
Ich bin überrascht. Mir war klar, dass Bob Geld haben muss. Sonst könnte er sich nicht so locker eine Woche mit mir leisten. Weitere Anzeichen sind das teure Hotel und die vielen Kleider, die er für mich gekauft hat. Dass sein Unternehmen aber so groß ist, dass sich ein Privatflugzeug lohnt, das überrascht mich dann doch.
Da wir, wie Bob mich informiert, auf etwa 9.000 Meter Meereshöhe fliegen, können wir die Landschaft unter uns immer noch ganz gut erkennen, außer Wolken versperren die Sicht. Ich schaue gespannt aus dem Fenster. Wenn ich mich nicht irre, überfliegen wir die Alpen, überqueren Italien und plötzlich ist nur noch Wasser unter uns. Wenig später erkenne ich vor uns wieder Land, dann erneut Wasser und viele Inseln. Wenn das, was ich in der Schule gelernt habe stimmt, dann waren das die Adria, Griechenland und anschließend die Ägäis. Nach dem Wasser kommt erneut Land. Ein großer Fluss ist zu erkennen.
Als wir zur Landung ansetzen, bin ich mir nicht ...