1. Zwischen Lust und Liebe


    Datum: 01.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... wieder wirft er mir einen Blick zu und lächelt zufrieden.
    
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    Gegen 18 Uhr sind wir zurück. Wir duschen und machen uns für den Abend fertig. Wie mir Bob erklärt, hat er sich breitschlagen lassen in seinem Club, in dem nur die wichtigsten Unternehmer und Politiker des Landes Mitglied sein dürfen, einen Vortrag zu halten.
    
    "Das ist dann eine piekfeine Gesellschaft", resümiere ich.
    
    "Das heiße Höschen von gestern passt heute nicht", neckt mich Bob.
    
    "Das weiß ich auch", antworte ich verdrossen.
    
    Da wir gegen 19 Uhr dort sein sollen, müssen wir uns beeilen. Es bleibt kaum Zeit für Zärtlichkeiten. Das bedaure ich. Aber nach dem Programm, das wir heute absolviert haben, ist es beinahe ein Wunder, dass wir noch halbwegs rechtzeitig zurück sind.
    
    "Was ziehe ich an?", sage ich.
    
    Ich stehe vor den vielen Kleider, die Bob für mich hat kaufen lassen. Ich ziehe ein kleines Schwarzes heraus. Es ist weniger sexy als das Kleid, das ich zur Verlobungsfeier von Bobs Ex anhatte. Es schmeichelt aber dennoch meiner Figur und sieht ebenfalls richtig gut aus. Ich bin zufrieden, suche noch die passenden Schuhe und etwas Schmuck dazu. Bob trägt einen schicken Anzug. Ich bin mir sicher, dass es Maßarbeit ist.
    
    "Danke für den schönen Tag", sage ich im Taxi.
    
    "Mir hat es auch gefallen", antwortet er. "Allerdings müssen wir unbedingt noch einmal hin."
    
    "Weshalb?", frage ich überrascht.
    
    "Wir müssen noch die Pyramiden, Assuan und den Tempel von Abu Simbel besuchen."
    
    "Das ...
    ... wäre super. Abu Simbel würde ich wirklich gerne sehen."
    
    Dieser Mann ist unglaublich. Wenn er mich, eine Nutte, schon so verwöhnt, wie gut muss es dann eine Frau bei ihm haben? Ich kann Susanne immer weniger verstehen. Diesen Mann wegen eines Ehevertrages zu verlassen ist einfach nur dumm. Was interessiert mich sein Geld? Sein Herz ist das, was wichtig ist und das ist aus purem Gold.
    
    Das Taxi fährt an einem prunkvollen Bau vor. Er sieht mehr wie eine Residenz aus. Ich hätte nicht vermutet, dass sich darin ein Club für die Elite des Landes befindet. Wir steigen aus und Bob nimmt mich bei der Hand. Wir gehen auf den Eingang zu.
    
    "Entschuldige, dass ich dich heute mitgenommen habe", meint er.
    
    "Wie meinst du das?"
    
    "Der Abend wird dich sicher langweilen. Die meisten der Männer, die wir gleich treffen, sind von sich eingenommen und dabei doch strohdumm. Viele haben ihren Reichtum geerbt oder sie hatten einfach Glück."
    
    "Du bezahlst gut für meine Gesellschaft und du hast mir heute einen wunderbaren Tag bereitet. Da ist es doch nur fair, dass ich dich begleite, auch für den Fall, dass ich mich ein wenig langweile."
    
    Am Empfang wird Bob bereits erwartet. Ein Mann in einem perfekten italienischen Maßanzug führt und in einen Saal, in dem zahlreiche Tische stehen. Daran finden acht Leute Platz. Die Sitzordnung ist vorgegeben. Wie der Herr, der uns zum Tisch führt erklärt, haben wir die große Ehre am Tisch des Vorstandes zu sitzen. Warum das eine Ehre sein soll, sagt er ...
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