Thao 21
Datum: 10.11.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... Bahnhofsrestaurants immer etwas schmierig."
Thao wusste genau, was er meinte. Sie warf der jungen Kellnerin einen Blick zu, die diesen sofort erwiderte. Zumindest der Service schien zu passen. Sie dachte an ihre eigene, kurze Karriere als Barkeeperin im Palais zurück. Bis auf diesen einen Abend hatte sie nie wieder hinter der Theke arbeiten dürfen. Wie hatte sich die Gräfin ausgedrückt? Es durfte nicht sein, dass die Herrin ihren Sklaven unter der Woche erzieht, um ihn dann am Wochenende zu bedienen. Thao dachte an den dicken Gast. Sie wusste sofort, dass sie ihm das zu verdanken hatte.
Am Anfang hatte sie sich sehr darüber geärgert, aber im Nachhinein hatte es sich als Segen herausgestellt. Sie hatte nach den vielen anstrengenden Wochen endlich Zeit gefunden, sich zu regenerieren und die gemeinsamen Wochenenden mit ihrem Männchen zu genießen.
„Wollt Ihr bestellen?"
Thao musterte die junge, südländisch wirkende Frau.
„Bist du Italienerin?"
Die junge Bedienung lachte.
„Nein, Türkin."
Das Punkermädchen grinste.
„Du warst auf der Herman-Hesse, oder?"
Die junge Frau wirkte überrascht.
„Kennen wir uns?"
„Nur vom Sehen her. Ich habe mal deiner Freundin eine geknallt, weil sie mich asoziale Ziege genannt hat."
Karl, der bis dahin das Gespräch zwischen den beiden aufmerksam verfolgt hatte, stöhnte auf. Solche Anekdoten tauchten immer wieder auf.
„Hey, du hast recht! Grüß dich! Hab kein Problem damit. So dicke war ich nicht mit ihr. Hammer, ...
... dass du dich dran erinnern kannst."
Thao sah noch einmal in die Karte.
„Ich nehme die Lasagne und einen Cappuccino."
Die junge Kellnerin nickte und wandte sich Karl zu.
„Eine Cola und ne Calzone-Pizza, bitte."
„Kommt sofort!"
Sie lächelte ihnen zu und verschwand in Richtung Theke. Das Restaurant war nahezu leer, wahrscheinlich war dies dem guten Wetter geschuldet.
„Wie geht es Amelie? Hat sie dir etwas erzählt?"
Thao schüttelte ihren Kopf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Wie soll es ihr gehen, Karl? So sicher ganz gut. Aber sie hat es auch noch nicht verarbeitet. Ihr geht es ähnlich wie dir."
Karl sah sie erstaunt an.
„Und du selbst?"
Thao sah vor sich auf den Tisch, nahm das in einer Serviette eingerollte Besteck und fing damit zu spielen an.
„Ich habe das schon mehr als einmal erleben müssen. Ich kann dir nur immer wieder versichern, dass es mit der Zeit leichter für dich werden wird. Versuche, dich so oft wie möglich an ihn zu erinnern! Das hat mir bei Heinrich geholfen."
Karl blickte auf ihre Hände, die das Besteck nervös rotieren ließen. Er wusste, dass es stimmte, was sie gesagt hatte. Dennoch war ihm der Gedanke unangenehm. Es waren so viele Jahre gewesen und jetzt war er für immer weg. Eigentlich war es sehr egoistisch, so zu denken. Bemitleidete er sich denn nicht im Grunde nur selbst dieses schlimmen Verlustes wegen?
„Komm, Karl! Denk an was anderes! Es wird später noch schwierig genug."
Ihr Wunsch ...