Thao 21
Datum: 10.11.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... seine Frage zu überlegen. Sie ging um die Theke herum zu dem Tisch und konnte seinen Blick in ihrem Rücken förmlich spüren.
Er beobachtete sie, nachdem sie die Bestellung aufgenommen hatte, beim Mixen eines Cuba Libres und wartete darauf, dass sie sich ihm offenbarte. Würde sie seiner Frage ausweichen?
Sie konnte fühlen, wie sehr er auf ihre Erklärung wartete. In dieser Hinsicht war Karl stur.
„Du hast recht. Ich war kurz davor. Ich habe mich in dem Moment, als du mich gefragt hast, aber genau zu dem entschlossen, was du nicht verstehst und nachvollziehen kannst. Hör zu, Karl. Ich quäle und demütige gern Menschen. Das ist in mir und du weißt das. Es ist nicht nur so eine Macke, verstehst du? Ich fühle mich gut dabei."
Sie legte ihre Hand auf die seine, sie war feucht vom Spülwasser.
„Als Domina darf ich nicht nur so sein, man erwartet es sogar von mir, Karl. Das ist wie ein Geschenk für mich."
Karl konnte und wollte das nicht verstehen. Waren sie nicht deshalb ins Sama gegangen, damit sie genau diesen Drang hatte ausleben können? Warum musste sie dann auch noch hier arbeiten?
Er wartete, bis Thao das Getränk serviert hatte. Es folgten weitere Bestellungen, sie würde also eine Weile hinter der Theke zu tun haben.
„Warum reiche ich dir da nicht? Ich meine, ich habe mich doch auf alles eingelassen, was du wolltest, oder nicht?"
Thao sah ihn bestürzt an. Dass er so dachte, wollte sie nicht.
„Ich liebe dich über alles, Karl. Genau aus diesem Grund ...
... kann ich dir gegenüber gar nicht so sein. Und bei dir will ich das auch gar nicht."
Er verstand sie nicht.
„Du machst mir also nicht mehr die Domina?"
Sie lächelte.
„Doch, schon, aber ich könnte dich niemals so demütigen, verhöhnen und quälen, wie ich es bei jemandem wie Stefan mache. Verstehst du mich jetzt?"
Sie beruhigte ihn damit keineswegs, ganz im Gegenteil.
„Und was ist dann mit deinem Versprechen, im Sommer damit aufzuhören? Wenn du das mit der Domina gelernt hast, meine ich? Was soll das, Thao? Wenn es so ein tiefes Bedürfnis ist, dann wirst du es doch nicht einfach so abstellen können, oder? Vielleicht wird es dann sogar noch stärker, wenn man dich hier in dieser Rolle bestätigt."
Er war verzweifelt und musste dagegen ankämpfen, nicht loszuheulen.
„Süßer! Ich weiß es doch selbst nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hatte vorher kein Problem damit, weißt du? Außer Heinrich mochte ich niemanden so wirklich. Scheiße, aber dich liebe ich doch. Du bist mir einfach wichtiger. Glaub mir das! Okay?"
Ihr Blick hatte etwas Flehendes.
„Können wir noch was bestellen?"
Thao löste sich nur widerwillig aus dem Gespräch. Sie spürte genau, wie scheiße es Karl in diesem Augenblick ging.
„Ja! Ich komme sofort."
Beide gewannen dadurch Zeit, über das Gesagte nachzudenken. Thao arbeitete ihre Gäste ab und endlich schien der Moment gekommen, wo sie beide wieder ein wenig miteinander sprechen konnten. Das Mädchen setzte sich neben ihn auf den Barhocker ...