1. Verhängnisvolle Umarmung


    Datum: 11.11.2019, Kategorien: Medien, Autor: Holzratte

    ... freundliche Angebot Bertas und Emils annehmen sollte, schon lange hatte sie nicht mehr in einem Bett gelegen. Hinzu kam noch ihr Wesen, ein Raum mit Fenster bildete für sie eine unmittelbare Gefahr dar. Sie war der Panik nahe. Sie hätte nun Berta anspringen können, ihr Duft schien ihr fast den Verstand zu rauben, doch hätte sie in der Zwischenzeit Emil als mögliche Gefahrenquelle. Ja, er war angetrunken doch war er ebenfalls zu schade um verschwendet zu werden.
    
    Um nicht unhöflich zu wirken nahm sie schließlich nach einigem Zögern das Angebot an, wie hätte sie auch jetzt noch absagen können, stand sie doch mitten im Haus der Beiden. Emil führte sie mit stolzgeschwellter Brust hinauf in das erste Stockwerk und wies ihr das ihr zugedachte Zimmer. Es war einfach eingerichtet, ein Bett an der Wand der einen Seite des Zimmers, ein Schrank auf der anderen, ein kleiner Tisch unter dem Fenster mit einem einfachen Holzstuhl dazu. Zu Emilias Erleichterung hangen dicke Vorhänge zu beiden Seiten des Fensters so dass sie das Licht des Tages unbeschwert ausblenden konnte. Nachdem sie das Zimmer kurz gemustert hatte wandte sie sich um und sprach zu Emil: „Ich weiß nicht wie ich mich bei euch bedanken soll, Emil.“ Verlegen senkte sie den Kopf, wusste sie doch, dass sie Verrat begehen würde.
    
    „Du brauchst dich nicht zu bedanken“, antwortete er ihr mit weicher Stimme. „Es ist uns eine Ehre wieder einen Gast unter unserem Dach zu wissen. Hab eine gute Nacht!“ Er wollte sich gerade umdrehen ...
    ... und das Zimmer verlassen als sie ihn am Arm festhielt und tief in seine Augen schaute.
    
    „Geh noch nicht“, flüsterte sie und zog ihn an sich. „Schon so lange bin ich allein, mich sehnt es nach einem starken Arm der mich hält.“
    
    Emil verstand sofort, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Erwarte mich, in einer Stunde bin ich bei dir.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und überließ Emilia sich selbst.
    
    Frisch umfloss das kühle Wasser des Baches Emilias Körper. Emil dachte erneut, dass er im Weißen Licht des Mondes wie gegossener Marmor aussah, vor allem da er jetzt vor Feuchtigkeit glänzte. Emilia schöpfte etwas von dem frischen Nass und goss es sich über den Kopf, dann drehte sie sich und schaute Emil an. „Warum ziehst du dich nicht auch aus und kommst zu mir?“, fragte sie ihn mit honigweicher Stimme. Dann erhob sie sich und streckte ihm ihre Arme entgegen.
    
    Wie in Trance entkleidete er sich, seinen Blick nur auf das dunkle Dreieck zwischen ihren Beinen gerichtet. Er wusste was er gleich vollziehen würde, Ehebruch, er würde eines der zehn Gebote verletzen. Mit vorsichtigen Schritten lief er über das steinige Bachufer, seine Gedanken für jede anwesende Person klar und deutlich ersichtlich. Scharf zog er die Luft ein, als er seinen Fuß in das Wasser setzte, es war kälter als er gedacht hatte.
    
    Emilia kam langsam auf ihn zu mit einem Lächeln im Gesicht das Emil noch weicher werden ließ. Diese Frau war die Wucht, der Traum seiner feuchten Nächte und jetzt stand sie vor ...
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