Dunkle Magie - Leseprobe
Datum: 11.11.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byJoanWilbury
... sagen?"
Jenny richtete sich auf und zog die Beine eng an ihren Körper. Schützend schlang sie ihre Arme darum.
„Wie hast du es eigentlich geschafft, dass Serafina dir so vertraut?"
Mit dieser Frage war es ihr tatsächlich gelungen, mich zu überraschen.
„Gegenfrage", sagte ich und nahm im Schneidersitz auf dem Bett Platz, sodass wir einander genau gegenüber saßen. „Wie schaffst du es, dich sachlich mit mit zu unterhalten, obwohl du emotional unglaublich aufgewühlt bist?"
Sie zog die Augenbrauen hoch.
„Bin ich das?"
„Na komm. Als die beiden Alten vorhin abgekratzt sind, warst du noch reichlich mitgenommen."
In ihren Augen flackerte es. Gespielt gleichgültig zuckte sie mit den Achseln.
„Ich kann nicht ändern, was passiert. Warum sollte ich also jetzt noch hysterisch sein? Oder ist es dir lieber, wenn ich dich anschreie und als perverses Schwein beschimpfe? Ich glaub, du weißt selber, was du bist."
Ich lächelte.
„Da ist sie ja wieder, meine charmante Jenny. So will ich dich hören."
Sie schnaubte verächtlich.
„Ich will trotzdem wissen, wie du es schaffst, kleine Mädchen derartig zu manipulieren, dass sie dich für ihre beste Freundin halten."
Manipulieren. Das Wort passte eigentlich nicht wirklich. Ich machte... Eindruck auf die Mädchen. Versuchte herauszufinden, was sie sich wünschten, was ihre Träume waren und ihnen auf diese Weise nahe zu kommen. Mit Serafina lag die Sache schon etwas anders.
Sie
hatte
mich
beeindruckt -- ...
... und das nicht zu knapp.
Ich sah Jenny tief in die Augen, wie ich es schon oft bei meinen Mädchen getan hatte. Ganz verfehlte mein Blick seine Wirkung auch bei ihr nicht. Nervös schlug sie die Augenlider nieder, aber nur für einen kurzen Moment, dann starrte sie trotzig zurück.
„Ich erfülle ihre Träume", sagte ich leise, mit einem dunklen Unterton in der Stimme.
Bevor sie etwas entgegnen konnte, polterten kleine Füße die Treppe hoch und gleich darauf stand Serafina in der Tür.
Ich wandte ihr das Gesicht zu und musste unwillkürlich über ihren Blick schmunzeln, mit dem sie verwirrt von mir zu Jenny schaute.
„Tut mir Leid, Prinzessin", sagte ich entschuldigend, „Zofe Jenny und ich mussten eben noch was klären. Wir wollten dich nicht warten lassen."
„Worauf warten?", fragte Jenny alarmiert.
Wer weiß, woran sie dachte.
Ich sprang vom Bett.
„Na, du sollst doch deiner Prinzessin was Anständiges kochen, liebe Zofe. Und ihrem Werwolf natürlich auch. Wir sind am Verhungern."
Sie rührte sich nicht, sondern sah mich nur verständnislos an. Werwolf?, las ich in ihren Augen.
Laut sagte sie: „Ich kann überhaupt nicht kochen."
Ich grinste nur und zwinkerte ihr zu.
„Du solltest es besser schnell lernen, sonst frag ich die Prinzessin, ob ich dich bestrafen darf."
„Wenn sie uns nichts kochen will, darf sie eben auch selber nichts essen", mischte sich Serafina ein.
Mühsam verbiss ich mir ein Lachen. Das Mädchen war großartig.
Abwartend hakte ich die ...