1. Dunkle Magie - Leseprobe


    Datum: 11.11.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byJoanWilbury

    ... widerspruchslos alles gegessen hätte.
    
    Die Unterhaltung der beiden war ziemlich angeregt und in meinen Ohren vollkommen absurd. Von Trollen war die Rede, von Elfen, Feen und Drachen. Dazwischen warfen sie mit seltsamen Worten um sich, die ich noch nie gehört hatte.
    
    Auf die Gefahr hin, Sam wütend zu machen, unterbrach ich das Gespräch.
    
    „'tschuldigung", sagte ich bemüht höflich, „aber worum geht es überhaupt bei diesem Kaluria, von dem ihr da redet?"
    
    Als hätte ich einen unverzeihlichen Fehler gemacht, blitzte mich Serafina zornig an.
    
    „Ich hab 's doch gesagt, du verstehst überhaupt nichts!", schrie sie.
    
    Sam dagegen lächelte.
    
    „Schon gut, Prinzessin. Sei nicht so hart mit Zofe Jenny, sie lernt doch noch."
    
    „Was heißt hier eigentlich Zofe?", fragte ich schon etwas mutiger. „Was soll überhaupt dieser ganze Blödsinn" -- bei diesem Wort wurden Sams Augen schmal -- „mit Werwolf und Prinzessin?"
    
    Serafina warf klirrend ihre Gabel hin und sprang auf.
    
    „Du bist gemein! Ich will nicht, dass du so über uns und Kaluria sprichst. Du sollst verschwinden!"
    
    Damit stürmte sie aus der Küche.
    
    Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte Sam mich über den Tisch hinweg am Kragen gepackt und halb aus dem Stuhl gehoben. Zum ersten Mal bekam ich eine Ahnung davon, wie viel Kraft sie wirklich hatte.
    
    „Okay Jenny", zischte sie mir zwischen zusammengebissenen Zähnen zu, ihr Gesicht keine Handbreit von meinem entfernt. „Du willst, dass das Ganze hier ein vorzeitiges Ende für ...
    ... dich nimmt, ja?"
    
    Ich war stumm vor Schreck und sie schüttelte mich wie einen nassen Sack.
    
    „Ja, willst du das? Sag was, du Miststück!"
    
    „N-nein", flüsterte ich.
    
    „Was? Ich hab dich nicht verstanden!"
    
    „Nein!", sagte ich lauter.
    
    „Ach ja?", entgegnete sie gespielt überrascht und lockerte ihren Griff ein wenig. „Mir war aber so."
    
    Ich schüttelte zaghaft den Kopf.
    
    „Okay", sagte sie langsam, legte unvermittelt ihre linke Hand um meinen Hals und drückte gerade so fest zu, dass ich eben noch Luft bekam. „Also, entweder du hältst die Fresse, stellst keine blöden Fragen und tust, was dir gesagt wird, oder du landest bei unseren zwei Freunden im Keller. Und glaub mir", sie kam mir so nahe, dass unsere Nasen einander berührten, „für dich würde ich mir wesentlich mehr Zeit nehmen. Klar so weit?"
    
    „Ja", presste ich heraus.
    
    Sie grinste böse. „Gut."
    
    Nachdem sie mich in den Stuhl zurückgestoßen hatte, drehte sie sich um und verließ die Küche, bestimmt wollte sie Serafina suchen. Über die Schulter sagte sie: „Mach dir keine Hoffnungen, ich bin gleich wieder da. Und falls du vorhaben solltest, irgendwen anzurufen oder abzuhauen: Das Telefon ist tot, Fenster und Türen sind verschlossen. Sämtliche Schlüssel und dein Handy habe ich. Okay?"
    
    „Ja."
    
    Ich hatte auch nichts anderes erwartet.
    
    Nicht lange danach kehrte Sam mit Serafina zurück und brachte mich wieder in das kleine Gästezimmer im ersten Stock.
    
    „Und nachdem sie mich eingeschlossen hatte, hab ich dich hier ...
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