Erika Behmkamp geht ihren Weg - Teil 2
Datum: 23.11.2019,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Luftikus
... genug durchzudrücken.
„Er ist nicht mein Matthias! Wir sind nur gute Freunde.“ Erika Behmkamp bemerkte es fast beiläufig. Jetzt wollte sie endlich der Botschafterin die Frage stellen, die schon so lange in ihr arbeitete. „Mava, warum geht die Sulmavische Botschaft nicht konsequent gegen diesen Fotografen und dieses Schmierenblatt vor? Die Veröffentlichung der Fotos verletzte doch auch die Souveränität der Botschaft.“ Mava Wulmatis schmunzeln wich einer nachdenklichen Ernsthaftigkeit. Auch unterließ sie es nun, die junge Anwältin mit „Erika Kleines“ anzureden.
„Die Macht legt Fesseln an. Wer das Spiel mitspielen möchte, muss akzeptieren das zwei und zwei manchmal fünf ergibt, und bereit sein, dies auch so öffentlich auszusprechen.“ Erika Behmkamp wälzte sich unruhig auf ihrer Liege, fuhr aufgeregt mit dem Oberkörper hoch. „Ach Mava, wie können Sie sich so verbiegen?! Zwei und zwei ergibt vier. Immer und überall! Was ist aus ihrem linken Kampfgeist geworden?“ Die Botschafterin antwortete mit der Gelassenheit einer erfahrenden Frau. „Wir haben nicht mehr 1968, und ich bin nicht mehr die idealistische Studentin in Heidelberg. Ich muss es zugeben, die Institutionen sind durch mich hindurchmarschiert.“
Nun wurde es der jungen Anwältin zu viel. Mit zornesrotem Kopf fuhr sie die Botschafterin an. „Schluss mit der Philosophiererei, Mava! Sagen Sie mir konkret, werden Sie mich unterstützen?“ Das hallende Geräusch auftretender Absätze näherte sich. Schon hatte sich Mava ...
... Wulmati wieder ihr Schmunzeln aufgesetzt, machte eine laut, launige Bemerkung über Matthias männliche Ausstrahlung.
Erika Behmkamp begriff die Situation. Argwöhnisch betrachtete sie die Frau im dunklen Kostüm, die gerade ihre Liege passiert hatte, und nun einem Abkühlbecken eine Wasserprobe entnahm. Matthias und Andreas Gütmer liefen auf die beiden Frauen zu. Der schmächtige Intellektuelle rieb sich die Arme. Sie schmerzten von der ungewohnten körperlichen Ertüchtigung.
„Exzellenz, möchte vorschlagen, nun mit einem Sauna Durchgang zu beginnen.“ Belustigt zustimmend schaute die Botschafterin in das Gesicht des Wachmanns. „Und wie beginnt man, einen solchen Sauna Durchgang?“ „Mit einer gründlichen Körperreinigung.“ So machten sich die vier auf dem Weg zum Duschbereich, der in blauen Kacheln offen in der großen Halle lag.
Mava Wulmati genoss die warmen Wasserstrahlen der Dusche, ließ den wohligen Film an ihrer Haut heruntergleiten. „Herr Gütmer, seifen Sie mir den Rücken ein.“ Mit einem genussvollen Gesicht sprach die Botschafterin schnurrend ihre Arbeitsanweisung aus. „Exzellenz?!“ Verstört drehte sich der Wachmann zu seiner Chefin um, die ihm warmherzig schmunzelnd antwortete.
„Aber ja doch Herr Gütmer, ich weiß doch, dass Sie so viel lieber an Frau Behmkamp Hand anlegen möchten.“ Die junge Anwältin verzog das Gesicht, bevor sie dann schnell in ein ironisches süßes Lächeln wechselte. „Herr Gütmer, tun Sie ihre Pflicht, waschen Sie Exzellenz den Rücken.“
Erika Behmkamp ...