1. Allein zu Haus


    Datum: 04.12.2019, Kategorien: Reif Autor: Tanner69

    Ein Freund meines Schwiegervaters war Urologe und inzwischen weit über siebzig. Ich wollte von ihm wissen, was mich denn im Alter in sexueller Hinsicht so erwartet. Statt einer medizinischen Auskunft schilderte er mir den Fall eines ehemaligen Patienten. Das lässt hoffen!
    
    Ich saß allein zu Hause. Noch vor zwanzig Jahren hätte ich mir das nicht vorstellen können. Sonnabend, zweiundzwanzig Uhr und niemand war da. Keine Freunde, keine Party, keine Frau.
    
    Der Krimi im Fernsehen hatte vor einer Viertelstunde geendet. Und der Mörder war wie immer der Gärtner. Schlechter Scherz, schlechter Krimi, schlechter Sonnabend. Natürlich war mir bewusst, dass im kommenden Jahr die siebte Null mein Alter "zieren" würde. War das ein Grund zu verzweifeln, mit dem Leben gar abzuschließen. Nein! Diesen Beschluss fasste ich heute Abend. Es sollte sich - und ich wollte es ändern.
    
    Die Freunde waren alle im gleichen Alter und waren schlicht lahm und unflexibel geworden, oder sollte ich sagen, die ehemaligen Freunde? Keiner ließ sich mehr blicken. Wenn man versuchte irgendetwas in Gang zu bringen, vor allem mal kurzfristig bei schönem Wetter ein Treffen oder eine Radtour zu initiieren, hieß es immer nur, keine Zeit. Der Rentnergruß!
    
    Genug gejammert. Ich wollte ja etwas ändern. Insbesondere wollte ich wieder Sex. Ich wollte schöne begehrenswerte Frauen sehen. Ich wollte flirten. Ich wollte Spaß am Leben haben und nicht alleine zu Hause sitzen und versauern. Ist nicht so ganz einfach mit fast ...
    ... siebzig. Daß ich groß und immer noch schlank bin und die Haare inzwischen ebenfalls fast genauso lang trug wie in den Siebzigern war schon mal ein guter Start.
    
    Es gab da eine regelmäßige Veranstaltung, die sich "Route66" nannte. Rock'n Roll pur, Einlass nur für "Sechzig plus" und jeden zweiten Sonntag im Monat. Genau meine Linie. Nicht etwa ein Tanztee für Senioren ab fünfzehn Uhr und Schluss um achtzehn Uhr, nein, Einlass ab neunzehn Uhr, Beginn um zwanzig Uhr, und eine halbe Stunde später war die Tanzfläche gerammelt voll. "Sechzig plus" bedeutete, daß jemand, der dieses Alter noch nicht vorweisen konnte, eine erwachsene Begleitperson sozusagen zur Aufsicht brauchte, um eingelassen zu werden. Ein total witziges Konzept. Es bedeutete aber auch, daß jüngere Frauen mit vielleicht erst fünfzig anwesend waren.
    
    Als ich noch keine fünfzig war, hatte ich mich immer gefragt, wieso so alte Knacker wesentlich jüngere Frauen heiraten. Mir fällt da so der eine oder andere aus der Garde der Politiker aber auch andere Männer des öffentlichen Lebens ein. Klar, geile Böcke. Und warum die Frauen mitspielten ist auch klar, Wohlstand, Luxus, einfach ein schönes Leben. Und gegebenenfalls gab's auch noch einen Hausfreund obendrein.
    
    Zurück zu mir und meiner derzeitigen Lage. Seit über zehn Jahren hatte ich keine Frau mehr im Bett gehabt. Meine Frau war vor fünf Jahren mit damals dreiundsechzig verstorben und hatte bereits fünf Jahre lang vorher jeglichen Sex verweigert. Die Wechseljahre, ...
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