1. Allein zu Haus


    Datum: 04.12.2019, Kategorien: Reif Autor: Tanner69

    ... wie es hieß. Aha, deswegen also die jüngere Geliebte! Und wie sieht das bei uns Männern aus?
    
    Für alle Männer im Alter von fünfzig oder jünger, die sich jetzt die bange Frage stellen: Wann ist Schluss mit lustig? Es ist noch lange nicht Schluss! Natürlich geht es nicht mehr jeden Tag zweimal oder gar dreimal in einer Nacht hintereinander, aber: Ein Tag ohne Orgasmus ist ein verlorener Tag! Dazu bedarf es aber keiner Frau, die dreißig oder gar vierzig Jahre jünger ist. Dann ist man nämlich plötzlich ein sogenannter Sugar-Daddy. Und ich habe noch nie für Sex bezahlt. Das widerstrebte mir immer schon absolut.
    
    Kommen wir zu Sache. Ich entdeckte eine Frau bei "Route66" mit einem relativ kurzen Bleistiftrock. Hübsche, schlanke Beine und ebenmäßige Gesichtszüge immer noch ohne (auffällige) Falten. Ihr schulterlanges Haar trug sie offen, und ihre Bluse war zwar nicht übermäßig aber gut gefüllt. Sie war offenbar mit einer Freundin gekommen, die die Sechzig mit Sicherheit deutlich überschritten hatte. Sie selbst schätzte ich auf Anfang fünfzig. Sie entsprach genau meinem Beuteschema. Wer als Mann tanzen mag und auch kann, hat die Nase schon mal vorn, wenn es ums Anbaggern geht. Das war früher so und ist heute immer noch so, erst recht in einem Rock-Schuppen. Sie war trotz der hohen Absätze, die sie trug, etwa einen halben Kopf kleiner als ich. Sie tanzte wie eine Feder und ließ sich leicht führen. In einer Tanzpause, die wir zum Luft holen brauchten, man ist ja keine siebzehn ...
    ... mehr, lud ich sie und ihre Freundin zu einem Glas Sekt ein. Wir kamen ins Gespräch, und ich witterte meine Chance.
    
    Der Plattenmann legte "House of the Rising Sun" von den Animals auf. Ein perfektes Stück um näheren Körperkontakt herzustellen. Und siehe da, sie schmiegte sich im Takt der Musik an mich. Meine Wichsgriffel ließ ich zunächst da, wo sie hingehören. Ich wollte nichts überstürzen oder gar voreilig zerstören, was so gut begonnen hatte. Ein One-Night-Stand wäre zwar für mich auch okay gewesen, aber ich wollte mehr.
    
    Die Musik endete um ein Uhr nachts. Wir hatten sage und schreibe fünf Stunden gefeiert wie in jungen Jahren. Ihr Gesicht war leicht erhitzt und mir liefen die Schweißperlen die Stirn runter. Wir lächelten beide glücklich. Es hatte gefunkt zwischen uns, wie man so sagt. Eine Verabredung für den kommenden Tag zum Kaffee trinken bei mir bildete den Abschluss des Abends.
    
    Es klingelte pünktlich um halb Vier, und Ella stand vor mir. Ihre braunen Haare mit einem Schimmer von Rot geöffnet wie am gestrigen Abend. Sie gab mir einen leichten Kuss auf die Wange und sagte: "Schön, Dich wiederzusehen." Ich zog sie leicht an mich und umarmte sie. Sie leistete keinen Widerstand und schmiegte sich an mich, wie gestern Abend bei "House of the Rising Sun". So ein Erlebnis, so ein Gefühl hatte ich lange nicht mehr zu spüren bekommen. Ihr erging es ähnlich, wie ich erfahren sollte. Ihr Mann hatte sie vor zwei Jahren wegen einer jüngeren verlassen. Seitdem wohnte sie bei ...
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