Aruula -Die Tiefen von Ma'bellar 06
Datum: 13.12.2019,
Kategorien:
Berühmtheiten
Autor: byAmberleFloyd
... ihr etwas schuldig. Zumindest (emp)fand sie so...
Deswegen hatte sie -- Génesis Tasis - dafür gesorgt, dass Aruula und ihr junger Partner von dem Projekt freigestellt worden waren, damit sie nicht, wie all die anderen Sujetos, sinnlos aufgebraucht wurden.
Den Doctorals hatte dieser Beschluss natürlich nicht sonderlich gefallen, doch Monferriz de Camorra hatte - auf ihren Rat hin - ein Machtwort gesprochen und die Angelegenheit geklärt.
Nein, diese beiden Menschen hatten den Tod nicht verdient. Nur vergessen mussten sie, dass war unabdingbar und zu ihrem Selbstschutz.
Und das würden sie.
Génesis Tasis speicherte die vorgenommenen Einstellungen, startete das Programm von neuem und betrat als Aphrodite ihren Tempel der Liebe.
- 12 -
Ein von warmen Winden herangetragener, krächzender Ruf aus ausgehungerter Kehle, durchdrang die tiefe Nacht, in welcher Aruulas Bewusstsein versunken war.
Aus weiter Ferne kroch der krakeelende Laut in ihre Gehörgänge und ließ sie die bleierne Decke aus Trägheit und Müdigkeit, die auf ihren Gliedern lastete, abstreifen. Unter ihren geschlossenen Lidern zuckte es und sie regte sich, doch fehlte ihr noch das letzte Quäntchen Kraft und Überwindung, ihre Augen aufzusperren. Als sich ein weiterer kreatürlicher Schrei hinzugesellte und wiederholte -- und beständig lauter wurde, was unzweifelhaft darauf schließen ließ, dass die Wesen, die sie ausstießen, näherkamen -- reagierten ihre instinktiven Impulse!
Die Kriegerin ...
... blinzelte wie verrückt, was allerdings damit zusammenhing, dass ihr unvermittelt grelles Sonnenlicht in die Netzhäute stach, die noch an die samtene Dunkelheit des Schlafes gewohnt waren. Schnell schirmte sie ihr Gesicht mit einer hochgerissenen Hand ab, um sich ein Bild von ihrer Umgebung machen zu können.
Während sie ihren Kopf drehte, wurde ihre Sicht leicht unscharf und eine Dunstglocke schien unter ihren Haarwurzeln hin und her zu wabern.
Aruula erblickte Sand, Unmengen an Sand.
Aus der gelborangen Wüstenei ragten verbogene Metallträger, von Rost zerfressene Eisenstangen, gebrochene und von den Widrigkeiten der Natur geschliffene Betonfundamente und Trümmerstücke. Sie lag in der ausgedehnten Kuhle einer hohen Düne, deren Kamm sich halbkreisförmig aufgetürmt hatte, indessen auf der gegenüberbefindlichen Seite eine mehrstöckige Ruine in den Himmel strebte.
Aruula kannte diese Ruine. Erkannte sie wieder.
Ihr Blick flog nach oben!
Und das nicht nur, weil von dort auch das alarmierende Gekrächze zu ihr hinunterschallte.
Wudan! Mein armer Kopf... was ist geschehen...? Bin ich gefallen...? Aber warum...? Meine Erinnerungen sind... Taratzen! Wir kämpften verbissen, Juefaan und ich! Ich tötete sie fast alle... aber dann stürzte Juefaan in die Tiefe... nein, dass war ich! Oder...? Verflucht! Wir hingen doch wie Pendel über dem Abgrund... denke ich, war das so...? Merduu, einerlei! Wo ist Juefaan?
Der Versuch zu rekonstruieren, was sich genau abgespielt hatte, ...