1. Der Schmied aus Intal 2/38


    Datum: 16.12.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... Schlecht zu erkennen, aber er war vorhanden. Außerdem roch ich verbranntes Holz. Irgendwo in der Nähe mussten Menschen sein.
    
    Ich suchte mir einen Baum, den ich jederzeit wiederfinden würde, und vergrub den größten Teil des Geldes, welches ich bei mir hatte. Drei Münzen behielt ich bei mir. Eine große, wertvoll Aussehende und zwei Kleinere, von denen ich eine ganze Anzahl bei mir trug. Danach folgte ich dem Pfad und dem Geruch, der intensiver wurde.
    
    Wenig später trat ich auf eine Lichtung, in deren Mitte ein kleines, windschiefes Häuschen stand. Es war älter, wurde, soweit ich das beurteilen konnte, öfters ausgebessert. Die verschiedenen Farben der Schindeln verrieten dies gut. Link und rechts vor dem Haus waren zwei halbkugelförmige Aufschüttungen errichtet worden, aus denen der Qualm stieg, den ich zuvor gerochen hatte. Weiterhin gab es an der einen Seite des Hauses eine weit überstehende Überdachung, unter der jede Menge Holz aufgestapelt war, dessen länge und dicke gleich war.
    
    Veit hatte mit erzählt, dass in den Wäldern Köhler zuhause waren. Zumeist einsame, wenig umgängliche Menschen, denen man nachsagte, dass sie mit dunklen Mächten in Verbindung standen. Nicht umsonst waren sie im dunklen Wald. Veit meinte lachend, dass sie nicht wegen der dunkeln Mächte im Wald waren, sondern wegen der Bäume. In der Stadt hätten sie ihrem Gewerbe nicht nachgehen können.
    
    Trotzdem hatte er gemeint, dass Menschen, die lange alleine im Wald lebten, seltsam wurden, oder es ...
    ... vorher schon gewesen waren. Wer wollte freiwillig dort hausen.
    
    Ich blieb einen Moment stehen und betrachtete die ganze Sache und überlegte mir, ob ich einen weiteren großen Bogen herummachen sollte. Mein Innerstes entschied sich dagegen, ich fühlte mich einsam und wollte endlich die Stimme eines Menschen hören.
    
    Gerade, als ich auf das Haus zugehen wollte, ging die Tür auf. Ein vom Alter gebeugter Mann, mit einem gewaltigen Bart, trat aus der Tür und ging ohne Eile zu einem der Holzkohlemeiler. Hier prüfte er anscheinende die Luftzufuhr und korrigierte diese. Danach schlurfte er zum anderen Meiler und vergewisserte sich auch hier, ob alles in Ordnung war.
    
    Als er dies erledigt hatte, sah er gen Himmel, schüttelte seine Kopf und ging zum Haus zurück. Er ging nicht hinein, sondern setzte sich auf eine Bank, die neben der Tür stand. Dort blieb er sitzen, ohne sich zu bewegen.
    
    Ich dachte mir, dass dies der richtige Zeitpunkt wäre, mich ihm zu nähern. Ich konnte nicht wissen, dass es bei ihm keinen guten Zeitpunkt gab.
    
    Ob er mich gleich sah, oder erst, als ich fast bei ihm war, kann ich nicht sagen, doch auf einmal schallte mir ein unmissverständlicher Satz entgegen.
    
    „Keinen Schritt mehr Junge. Ich habe nichts und will nichts. Sieh zu das du verschwindest.“
    
    Ich blieb wie angewurzelt stehen, hatte ihm nichts getan, darum konnte ich nicht verstehen, dass er mich anging. Doch ich erinnerte mich an die Worte von Veit.
    
    In den wenigen Augenblicken, die ich näher bei ihm ...
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