1. Der Schmied aus Intal 2/38


    Datum: 16.12.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... konnte.
    
    Es war nicht wirklich warm und in der Nacht fror ich gewaltig. Lag ich mit dem Bauch gegen den Hügel, wurde binnen weniger Augenblicke mein Rücken kalt, lag ich mit dem Rücken dagegen, war es anders herum. Doch zum Glück regnete es nicht.
    
    Als der Tag hereinbrach, hatte ich meine Augen nicht zu gemacht und war unheimlich müde. Dafür war meine Bekleidung getrocknet. Bis auf Feuchtigkeit vom Morgentau war nichts auf der Oberfläche zu fühlen. Ich zog diese schnell wie möglich an, wobei mir egal war, dass sie von dem Wasser in der Grube fürchterlich stank. Bei Gelegenheit würde ich sie in einem Bach waschen, und solange ich nicht unter Menschen kam, war das nicht wichtig. Ich wollte nicht erfrieren.
    
    Gerade als ich mich angezogen hatte, ging die Tür auf und der Mann kam aus dem Häuschen. Er sah mich sofort und sagte mit einer Stimme, die seinen Groll nicht verheimlichen konnte: „Du bist ja immer noch da. Soll ich dich in die Grube schmeißen? Dieses Mal werfe ich dir aber kein Seil hinterher. Kannst dann selber zusehen, wie du da wieder raus kommst. Wenn nicht, Pech gehabt!“
    
    Ich glaubte es ihm und wäre sofort gegangen, wenn ich es gekonnt hätte. Mein Fußgelenk war in der Nacht auf das doppelte angeschwollen. Beim leichtesten Auftreten waren die Schmerzen kaum mehr auszuhalten.
    
    Ich sah ihn flehend an und er mich teilnahmslos. Seine Augen gingen zwar ein paar Mal an mir herunter und blieben an meinem kranken Gelenk hängen, trotzdem blieb sein Blick ...
    ... hart.
    
    „Bitte!“, sagte ich zu ihm, „Könnt ihr mir einen Stab geben, damit ich mich abstützen kann. Dann werde ich sofort von hier verschwinden!“
    
    Mürrisch sah er sich um und entdeckte ein passendes Holzstück bei dem aufgestapelten Haufen am Haus.
    
    Langsam ging er dort hin, überprüfte ihn gewissenhaft und mit Sorgfalt darauf, das er hielt, und warf mir diesen vor dir Füße. Danach ging er zum Haus zurück und setzte sich auf die Bank.
    
    Mit großer Mühe konnte ich mich auf einem Bein herunterbeugen, damit ich den Stab greifen konnte. Aals ich aufrecht stand, war er eine große Hilfe für mich.
    
    Ich sah den Köhler kurz an, drehte mich um und humpelte in die Richtung zurück, aus der ich gekommen war. Ich würde dem Trampelpfad folgen müssen, durch den Wald konnte ich mit dem Bein nicht vorwärtskommen. Umgefallene Bäume und Unterholz konnte ich nicht mehr überwinden.
    
    Ich war nicht weit gekommen, als ich mit meinem gesunden Fuß auf einen wackeligen Stein trat und ins Straucheln geriet. Um mich abzufangen, trat ich mit meinem anderen Fuß auf und schrie gellend, während ich auf den Boden fiel. Tränen rannen mir über das Gesicht und ich konnte nicht mehr. Die lange Nacht, mein ausgezehrter Körper und die Schmerzen, ließen mich liegen bleiben. Ich war am Ende meiner Leistungskraft.
    
    Wenigs später sah ich über mir den sich schüttelnden Kopf des Köhlers. Er sprach mehr zu sich als zu mir
    
    „Immer dieser Ärger, warum kann man mich nicht in Frieden lassen. Da geht man in den Wald, um Ruhe vor ...
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