Der Schmied aus Intal 2/38
Datum: 16.12.2019,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... Holz Maß und begann mit der Arbeit. Die Säge war gut und scharf, von daher ging die Arbeit gut von der Hand.
Zwei Stunden später wollte ich einen neuen Stamm holen und erschrak fürchterlich, als ich mich umdrehte und der Köhler zwei Schritte hinter mir stand. Dabei hatte er seine Axt geschultert und stand wie angewurzelt vor mir. Er sah auf den groß gewordenen Haufen frisch gesägtem Holz und nickte und meinte: „Hinter dem Haus ist eine weitere Axt, stapeln kannst du es da vorne.“
Dabei zeigte er mit einer Hand auf die Stelle, an der er das frische Holz haben wollte, drehte sich um und ging ins Haus.
Ein paar Augenblicke später kam er zurück und hatte zwei große, dampfende Schüsseln Suppe in der Hand. Damit setzte er sich auf die Bank. Die eine behielt er, die andere stellte er neben sich. Ich ging leicht humpelnd zu ihm hin, nahm die Schüssel und setzte mich neben ihn. Dann löffelten wir sie langsam aus, ohne ein Wort zu sagen.
„Junge, wo kommst du eigentlich her?“, fragte er auf einmal und ich erzählte ihm mein Leben von Anfang an. Er saß da und sein Gesicht zeigte keinerlei Regung. Als ich nach einer Stunde fertig war, sagte er nur: „Ja, schlimme Zeiten!“, und stand auf.
Danach nahm der die Schüsseln und meinte zusätzlich. „Du hast noch zu tun. Das Holz stapelt sich nicht von alleine. Wer essen will, muss dafür arbeiten. Bis jetzt war es eigentlich noch keine volle Schüssel wert, also strenge dich mehr an oder geh.“
Obwohl mir alle Knochen wehtaten, ging ...
... ich zurück, hackte die letzten Baumscheiben kleiner und schaffte es bis zum Abend alles zu stapeln, ging ins Haus, legte mich auf das Stroh und schlief augenblicklich ein. Das dröhnende Schnarchen des Köhlers störte mich nicht.
Nachts wachte ich auf, als ich hörte, wie die Tür auf und zu ging. Ich schlich an eine der Luken, um zu sehen, was er draußen machte. Obwohl nur der Mond die Dunkelheit aufhellte, konnte ich sehen, wie er zu den Meilern ging und diese kontrollierte. Hier und da stach er mit einem Stock neue Löcher in die Beschichtung, andernorts verstopfte er sie. Eine Wissenschaft für sich.
Nächsten Tag nahm er mich mit in den Wald. Nicht weit weg war er gerade dabei, ein Stück zu roden. Während er die Bäume fällte, was in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit geschah, machte ich mich über die Äste und Borke her. Das konnte ich, hatte es lange geübt. Der Köhler verlor kein Wort darüber, nahm es als gegeben hin.
Gegen Mittag machten wir eine kleine Pause. Dazu saßen wir auf einem der Baumstümpfe und der Köhler holte Brot aus einer Tasche. Woher dies kam, wusste ich nicht. Es war steinhart und man musste es kräftig mit Speichel vermischen, damit es essbar wurde. Danach schmeckte es nach was. Er musste es irgendwo lagern, in dem Haus hatte ich es nicht gesehen.
Wir saßen schweigend da, bis er auf einmal meinte: „Deine Leute hatten keine Erfahrungen damit, wie man kämpft. Sie hatten keine Chance!“
Es war eine reine Feststellung und ich brauche einen Moment, ...