Der Schmied aus Intal 2/38
Datum: 16.12.2019,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... bis ich seinen Worte auf meine Lebensgeschichte bezog.
„Nein, hatten sie nicht!“, meinte ich und starrte in die Luft, während ich hinter meinen Augen die Bilder sah, wie sie gekämpft hatten.
„Manchmal sollte man lieber flüchten!“
„Ist das nicht feige?“, fragte ich und sah den Köhler von der Seite an. Er drehte seinen Kopf in meine Richtung.
„Was willst du? Dumm und tot oder feige und leben?“
„Meine Leute waren nicht dumm!“, meinte ich trotzig zu ihm.
„Sie haben gekämpft, bis sie nicht mehr konnten!“
„Trotzdem tot, das hat ihnen auch nichts gebracht. Schau dich an. Du lebst noch und warum?“
Ich sah den Köhler entgeistert an. Wollte er damit sagen, dass ich feige gewesen war?
„Weil ich zu schwach für einen Kampf gewesen bin. Darum, aber nicht weil ich feige gewesen bin!“
„Siehst du, du hast deine Chance abgewogen und dich nicht abschlachten lassen. Darum lebst du noch.“
Ich sah schweigend auf meine Füße und überlegte einen Moment. Ich wusste in meinem Inneren, dass er recht hatte, wollte es aber nicht glauben.
Trotzig antwortete ich ihm mit Verzögerung: „Was wisst ihr schon davon. Ihr seid ein Köhler, ihr braucht nicht zu kämpfen. Ihr habt nichts, was man euch wegnehmen kann. Euer Leben will keiner haben!“
Das war der Moment, in dem ich vom Baumstamm flog und auf dem Waldboden aufschlug. Der Köhler hatte mich unerwartete von der Seite erwischt und mir seine Faust direkt ins Gesicht geschlagen.
„Junge“, sagte er ruhig und blieb auf dem ...
... Baumstamm sitzen, „Beurteile niemals einen Menschen, nach dem, wie er aussieht, oder was er tut. Es kann das Letzte sein, was du tust.“
Mit dieser störrischen Ruhe brachte er mich in Rage, genauso, dass er es nicht lassen konnte, mich Junge zu nennen.
„Ich heiße Martin und nicht Junge“, versuchte ich möglichst gefährlich zu sagen und sah ihn wild an, rappelte ich mich auf.
„Für mich heißt du Junge. Männer heißen Martin. Du bist dieses kraftvollen Namens nicht würdig. Den must du dir erst verdienen!“
Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so sauer. Dort saß ein Mann, dessen besten Tage vorbei waren und vom Leben gezeichnet. Ich hingegen war in den letzten Tagen zu Kräften gekommen.
Ich wollte gerade auf ihn einstürmen, als er meinte: „Du solltest dazu wenigstens einen Knüppel benutzen. Mit den blanken Fäusten zu kämpfen, bis du nicht gewohnt. Deine Hände sehen nicht danach aus, dass sie das lange durchhalten. Außerdem erhöht es deine Reichweite und Schlagkraft.“
Ich hörte seine Worte und kam nicht darauf, dass es eine Aufforderung war, tiefer in den Schlamassel zu geraten, als ich bereits darin steckte.
Sofort sah ich mich nach einem entsprechenden Ast um und fand ihn. Ich dachte nur, dass er schön dumm sein musste, mir diesen Hinweis zu geben. Immerhin war es gegen seine eigene Position.
Mit dem Knüppel in der Hand stürzte ich mich auf ihn und lag Augenblicke später wieder auf dem Boden. Als ich auf ihn zugestürmt war, hatte ich zu viel ...