1. Kristine: Die Audienz


    Datum: 22.12.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byblackpencil6

    ... Renovierung unserer Kirche. Die Instandhaltungsarbeiten sind dringend erforderlich, aber das Bistum, das sie finanzieren müsste, beschied mir, dass man sparen müsse und es daher im laufenden Haushaltsplan und auch auf absehbare Zeit keine Mittel für umfangreiche Baumaßnahmen gebe. Oh, diese Bürokraten! Sitzen auf den Geldsäcken, als wäre es ihr eigenes Vermögen und nicht das Geld der Kirche. Nach diesem Bescheid hier", sie wedelte mit einem maschinegeschriebenen Brief in der Luft herum, „kann uns jetzt nur noch der Bischof persönlich eine Ausnahmegenehmigung erteilen."
    
    Sie legte das Blatt zurück auf den Stapel und stand hinter dem Schreibtisch auf. Jede ihrer Bewegungen spiegelte unterdrückte Wut wider und Kristine duckte sich innerlich zusammen, um nicht zur Zielscheibe dieser Wut zu werden.
    
    „Selbstverständlich habe ich sofort um eine Audienz ersucht. Heute Nachmittag wird der Bischof mich empfangen. Und du begleitest mich."
    
    Wenn die Mutter Oberin eine Entscheidung getroffen hatte, durfte eine Novizin diese nicht in Frage stellen. Kristine wusste das natürlich und wahrte einen neutralen Gesichtsausdruck, damit man nicht sehen konnte, wie überrascht sie war. Was könnte sie, eine unerfahrene junge Novizin dazu beitragen, wenn die Äbtissin mit ihrem Bischof über Finanzfragen diskutierte? Ihr blieb aber nicht viel Zeit, über diese Frage nachzudenken, denn während die Oberin die Papiere in eine schwarze Aktentasche schob, sagte sie wie beiläufig:
    
    „Zieh deine ...
    ... Unterwäsche aus."
    
    Kristine zuckte nur kurz, dann beeilte sie sich, die Anweisung auszuführen. Der Satz war ruhig und leise ausgesprochen worden, als sei er nicht wichtig. Aber Kristine wusste es besser. Wenn die Mutter Oberin in diesem Tonfall sprach, erwartete sie sofortigen Gehorsam. Jeder Ansatz von Widerspruch oder Verzögerung wäre von der strengen Vorgesetzten als Aufsässigkeit gewertet und unnachgiebig geahndet worden. Schnell löste sie daher die Schleife ihrer Schürze und legte sie über die Lehne des Besucherstuhls. Dann öffnete sie mit flinken Fingern die lange Knopfreihe an der Vorderseite ihres Kleides vom Hals bis zum Saum kurz oberhalb ihrer Knie, schlüpfte aus dem Kleidungsstück und hing es zu der Schürze.
    
    Ohne zu zögern zog sie das dünne Unterhemd über den Kopf, hakte den weißen Büstenhalter auf und legte beides sorgfältig auf der Sitzfläche des Stuhles ab. Auf ihren großen, festen Brüsten bildete sich sofort eine leichte Gänsehaut, als sie der relativ kühlen Luft ausgesetzt wurden.
    
    Während sie sich bückte, um den schmucklosen Baumwollschlüpfer über die Beine zu streifen, überlegte Kristine, was wohl jemand denken müsste, der jetzt zufällig in den Raum käme und direkt auf ihr nacktes Hinterteil sehen würde. Aber es war praktisch ausgeschlossen, dass irgendjemand überraschend und unaufgefordert in das Arbeitszimmer der Oberin trat. Zudem hielten sich im Kloster nur Ordensschwestern auf, die sicherlich kein Wort darüber verloren hätten, dass eine Novizin ...
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