1. Der Schmied aus Intal 3/38


    Datum: 29.12.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... Einfluss des Alkohols etwas erzählt, allerdings nicht viel.
    
    Er war Söldner gewesen und kam in seiner Laufbahn so weit hoch, dass er Leibwächter von irgendwem wurde, allerdings nannte er keinen Namen. Doch irgendwann konnte er seine Tätigkeit nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. Zu viel Blut klebte an seinen Händen. Darum zog es ihn in die Einsamkeit, um mit sich und der Welt ins Reine zu kommen.
    
    Viel mehr weiß ich allerdings auch nicht. Dass du es geschafft hast bei ihm zu bleiben, ist für mich ein Wunder. Normalerweise frisst er Menschen eher auf, als sie so nah an sich heranzulassen. Ich bin dafür zu zäh und alt. Bei dir sieht das schon anders aus. Das ist auch der Grund, warum du wahrscheinlich die ganze Zeit wohl niemanden anderes gesehen hast. Die Menschen haben Angst vor ihm und ich fühle mich auch nicht wohl in seiner Gegenwart. Vielleicht sind das ja nicht nur Geschichten. Bei dir muss er eine Ausnahme gemacht haben. Um ehrlich zu sein, so wie du stinkst, würde ich dich auch nicht essen.“
    
    Dabei rümpfte er die Nase und ich wurde rot. Solange ich bei dem alten Mann gewesen war, war es mir nicht mehr aufgefallen, erinnerte mich aber, wie es gerochen hatte, als er mich das erste Mal ins Haus geholt hatte. Wenn ich genauso roch, war das abstoßend.
    
    „Eine Stelle kann ich dir leider nicht anbieten, obwohl ich einen so gut gebauten jungen Mann gut gebrauchen könnte. Aber die Zeiten sind schlecht. Nur noch wenige Menschen kaufen so etwas, was ich herstelle. ...
    ... Sie brauchen das Geld für das nötigste. Waffen stehen dann hinten an.“
    
    „Ich danke euch für die Auskunft Meister. Vielleicht könnt ihr mir ja ein Schwert verkaufen. Ich könnte eins gebrauchen!“
    
    Der Meister sah mich von oben bis unten an und wusste nicht, was er mit mir anfangen sollte. Ein junger Mann wie ich, der gerade von dem Alten im Wald kam, hatte sicher kein Geld.
    
    Um mein Ansinnen zu unterstreichen, griff ich mir in eine meiner Taschen und holte ein paar der Münzen heraus, die ich ausgegraben und mitgenommen hatte.
    
    Die Augen des Meisters begannen zu leuchten. Sofort schickte er seinen Gesellen los, die besten Klingen zu holen. Wenig später breitete er die Waffen draußen vor mir aus.
    
    „Seht selber und sucht euch die Klinge aus, die euch am besten liegt. Probiert sie aus.“
    
    Nacheinander nahm ich eine Klinge nach der anderen und schwang sie kräftig durch die Luft, wobei sie pfeifende Geräusche abgaben.
    
    „Ich sehe schon“, meinte der Schmied zwischendurch, „der Alte hat euch mehr beigebracht, als Kohle zu machen. Der Stiel erinnert mich sehr daran, was ich im Wald gesehen habe. Sagt, würdet ihr mit mir einmal ein kleines freundschaftliches Duell veranstalten. Dabei könnt ihr gleich die Klinge testen, die euch am besten gefällt.“
    
    Ich sah ihn an, nickte und er verschwand im Haus.
    
    Wenig später stand er vor mir und hatte ein Schwert in der Hand, was aussah, als wenn es oft gebraucht worden war. Schartig die Klinge, trotzdem gut gepflegt. Es glänzte von Öl ...
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