1. Der Schmied aus Intal 3/38


    Datum: 29.12.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... kälter wurde es. Ich wollte nicht mehr wissen, wie kalt es auf den Bergspitzen war. Selbst ich konnte mir vorstellen, dass es keine Möglichkeit mehr geben würde, über das Gebirge zu kommen, von dem ich nicht wusste, wie breit es war.
    
    Endlich kam ich an dem Einschnitt der Berge an und durchschritt diesen mit keinem guten Gefühl. Es war eng, zumindest kam es einem so vor. Die schroffen, hoch aufragenden Berge zu beiden Seiten vermittelten einem ein Gefühl von Beklemmung. Selbst die Sonne schien sich hier nicht hin zu trauen, denn es war hier dämmrig. Mit Ehrfurcht vor der Natur durchschritt ich diesen engen Bereich und konnte aufatmen, als sich später der Spalt zu einem Talkessel erweiterte.
    
    Das Tal war nicht weitläufig. Trotzdem gefiel es mir hier. Das freundliche Grün, was mir entgegen leuchtete, brachte mich auf andere Gedanken. Also schritt ich frohen Mutes auf das Dorf zu, was sich auf der anderen Seite an die steil aufsteigenden Berge schmiegte. Es waren nicht viele Häuser aber diese sahen sauber und stabil aus, waren zum größten Teil aus Stein erbaut worden und nicht aus Holz, wie ich es bereits gesehen hatte.
    
    Als ich an den ersten Häusern vorbei ging, kam ich mir beobachtet vor, denn jeder, dem ich begegnete, sah mich freundlich aber zugleich misstrauisch an. Fremde Menschen sah man hier wohl nicht oft. Dabei konnte ich das nicht verstehen, es war hier wunderschön.
    
    Ich hielt auf den Dorfkern zu, der durch eine Kirche gekennzeichnet wurde. Suche die Kirche ...
    ... und du hast das Zentrum gefunden. Eine einfache Weisheit, die ich früh gelernt hatte.
    
    Hier sah ich mich um und konnte eine Art kleines Wirtshaus erkennen, wobei ich mich fragte, wer dort hinging.
    
    Wenig später stand ich davor und trat ein.
    
    Es war nichts los, genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, nur der Wirt stand gelangweilt hinter seinem Tresen. Als er mich sah, wurde er aufmerksam.
    
    „Was kann ich für euch tun?“, fragte er, wobei er mit einem Tuch über den Tresen wischte.
    
    „Ich benötige eine Auskunft. Ich möchte auf die andere Seite der Berge, vielleicht könnt ihr mir helfen?“
    
    Er sah mich mit großen Augen an, fing laut an zu lachen.
    
    „Junger Mann“, fing er an, als sein Lachen verstummt war, „Über die Berge kommt ihr nur im Sommer und schon gar nicht von hier aus. Ist euch nicht aufgefallen, dass es hier rundherum keinen entsprechenden Pass gibt? Ihr seid im falschen Ort. Was ihr sucht, ist drei Tagesmärsche entfernt. Aber dort braucht ihr auch nicht hinzugehen, denn es ist dafür zu spät. Auf den Pässen liegt wahrscheinlich schon so viel Schnee, dass er euch über den Kopf reichen würde. Da müsst ihr bis zum späten Frühling warten, vorher wird das nichts mehr.“
    
    Man konnte mir meine Enttäuschung ansehen, denn der Wirt sah mich mitleidig an.
    
    „Was meint ihr?“, fragte ich ihn daraufhin: „Gibt es eine Möglichkeit hier solange zu bleiben, vielleicht wird ja irgendwo eine starke Hand gebraucht. Ich nehme auch keinen Lohn, ein Bett und etwas zu essen würde ...
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