1. Spätsommerflirt Teil 03


    Datum: 31.12.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byBlueBird18

    ... übertrieben hatte. Er drückte sich aufrecht sitzend in die Rückenlehne, legte Julias Beine auf seinem Schoss ab, zog sie an ihren erschlafften Händen zu sich heran und ließ sie gegen seine Brust sinken. Behutsam wogte er sie auf seinem Schoss.
    
    „Geht's?",flüsterte er in ihre rote Haarflut hinein. Wie zur Bestätigung, schlang sie ihre Arme fest um seinen Rücken und kuschelte mit ihrer Wange an seiner pelzigen Brust, so als wollte sie in ihn hinein kriechen.
    
    Für einige Minuten senkte sich eine Glocke inniger Glückseligkeit auf das Ehepaar Franke nieder, bis Carsten diesen Moment magischer Zweisamkeit mit einem Flüstern beendete. „Danke für diesen schönen Urlaub mein Schatz. Ich liebe dich."
    
    Die Worte trieben wie gleißende Leuchtkugeln in Julias Kopf, kreisten dort wie Satelliten um das Zentrum eines schlechten Gewissens und entfesselten mit gravitierender Kraft die Erinnerungen an das, was in dieser Nacht geschehen war.
    
    Wie von einem Brandeisen gestempelt, glühten vor Julias geistigem Auge, die roten Digitalziffern des Radioweckers auf und ihre Gedanken spulten zurück. Es war 05.17 Uhr, als sie auf der Seite liegend, mit halb geschlossenen Augen auf das rot leuchtende Display blickte, während Kjell bewegungslos in Löffelchen an ihren Rücken geschmiegt lag, sie vollkommen ausfüllte und ihr mit seiner intensiven Nähe die Sinne raubte. Ermutigt von der innigen Zweisamkeit, flüsterte er ihr die Worte zu, die er am Strand nicht losgeworden war.
    
    „... I love you ...
    ... Julia,... I just want to say it because,... because you earn it,... and it gives me a good feeling to say so, even if there is no future with you by my side."
    
    Seine Stimme war ohne Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft aber von so tiefer Aufrichtigkeit, dass es Julia durch Mark und Bein ging. Erstarrt, blickte sie auf die rot leuchtenden Ziffern: „...05:17 Uhr,... 05:17 Uhr,...", echote es in ihrem Kopf. Doch sie konnte keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Die Gondel, in der ihr Verstand gerade im Kreis umher gewirbelt wurde, löste sich aus der Verankerung ihres kaleidoskopisch blinkenden Gefühlskarussells und flog in hohem Bogen davon.
    
    Wie von selbst verschränkten sich ihre Finger mit denen von Kjell. Sie presste seine Hand fest auf ihre Busen, wand ihren Kopf seinen Lippen zu, die liebevoll ihren Hals hinauf küssten...
    
    „Ich,... ich liebe dich auch mein kleines Betthäschen.", erwiderte sie und dachte dabei an Kjell.
    
    „Könntest du dir eigentlich vorstellen, mich jemals für einen anderen Mann zu verlassen?", hörte Julia Carsten wie aus dem Nichts fragen und ein „I love you Julia", peitschte mit norwegischem Accent durch ihren Kopf, so als würde ihr schlechtes Gewissen sie mit strafenden Erinnerungen malträtieren wollen.
    
    „Was? Wie kommst du denn darauf?"
    
    „Eine rein hypothetische Frage mein Schatz.", erklärte Carsten betont beiläufig.
    
    Sie hob ihren Kopf, hörte das nächste „I love you Julia" aus ihren Erinnerungen aufziehen und tat so, als müsse sie über diese ...
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