1. Spätsommerflirt Teil 03


    Datum: 31.12.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byBlueBird18

    ... und ausgehenden Nummern. Gleiches vollzog sie mit ihren Nachrichten. Dann atmete sie mit einem grauenhaften Gefühl von Endgültigkeit tief ein, weitete ihre Lungen bis auf das maximale Volumen und pustete die Luft kräftig aus. Ein winziger Anflug von Erleichterung keimte vor sich hin. Drohte aber unter der Last bleierner Melancholie zu Staub zermahlt zu werden.
    
    „Was braucht meine kleine Hexe jetzt?", raunte Carsten ihr zu und strich liebevoll über ihren Nacken. Die warmherzig dröhnende Stimme ihres Mannes war wohltuend und wirkte, auf das zart sprießende Gefühl aufkeimender Erleichterung, wie ein Wunderdünger. Julia wand sich zu ihm und setzte ein funkensprühendes Lächeln auf.
    
    „Wegen mir müssen wir nicht kürzer treten!", entgegnete sie und wischte sich mit ihrem Handrücken einen Rest Tränenflüssigkeit von ihrer Wange, „Ablenkung ist im Moment das beste Mittel gegen abtrünnige, norwegische Liebhaber. Wir könnten ja eine Flasche Tequila bestellen und uns hier am Strand ein schönes Plätzchen suchen, irgendwo zwischen den Sonnenliegen."
    
    „Und dann?", fragte Carsten dessen Fantasie bereits davon galoppierte.
    
    „Dann lecken wir uns Zitrone und Salz von den Körpern, trinken die Flasche leer und vögeln, die ganze herrliche Spätsommernacht hindurch,... bis die Sonne aufgeht."
    
    „Vielleicht irre ich mich, aber leckt man nicht nur das Salz von der Haut?"
    
    Mit einem verruchten Grinsen griff Julia nach einer Zitronenscheibe und ließ ein paar Tropfen zwischen ihre Brüste ...
    ... träufeln. „Du musst es ja nicht von meiner Haut lecken, wenn du dich lieber an Regeln hältst! Mit Sicherheit finde ich jemanden, dem es egal ist, ob er Zitronensaft oder Salzkrümel von mir herunter züngeln darf."
    
    „Hey Raúl,... eine ganze Flasche Tequila bitte!", rief Carsten dem dunkelheutigen Barkeeper in plötzlich aufwallender Eile zu, woraufhin die schmächtigen aber flinken Arme des Afrikaners eine Flasche aus dem geöffneten Glasschrank pflückten und sie Carsten reichten.
    
    „Und noch eine aufgeschnittene Zitrone, bitte!" Auch dieser Wunsch wurde umgehend erfüllt und mit dem anzüglichen Grinsen zweier elfenbeinfarbiger Zahnreihen quittiert, dessen Strahlkraft durch den ebenholzfarbigen Teint noch um einige Nuancen leuchtender erschien. Carsten grinste flüchtig zurück, legte ein großzügiges Trinkgeld auf den Tresen und drehte sich wieder zu seiner Frau.
    
    Julia lächelte still in sich hinein, amüsiert darüber, ihren Mann mit einem einzigen Knopfdruck, in ein Fetisch gesteuertes Duracell-Häschen verwandeln zu können. Er war ihr hoffnungslos verfallen und sie ihm,... und seinem Fetisch.
    
    Ein paar Minuten später ließen sich beide unweit der flimmernden Stranddisko im Zwielicht dunkler Abgeschiedenheit nieder. Sie saßen auf einer der angeketteten Bambusliegen, welche Tagsüber von schwitzenden Sonnenanbetern belegt wurden, während sich nachts das ein oder andere Liebespärchen abenteuerlustig auf selbigem Bambus suhlte.
    
    Dumpf fluteten kümmerliche Reste ausgedünnter Diskomusik zu ...
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