Das Mädchen aus dem Wasser Teil 2
Datum: 06.01.2020,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Holzratte
... wie in einer tanzenden Nussschale vorgekommen. Wie also konnte er seinem Boot mehr Stabilität bei höherem Wellengang verleihen?
Johannes starrte ins Leere als ihm dieser Gedanke immer und immer wieder durch den Kopf ging. So bemerkte er auch nicht wie sich Mair dem Strand näherte. So lautlos wie möglich kam sie wie ein Delphin angeschwommen. Kurz tauchte ihr Rücken bei jeder Schwimmbewegung aus dem Wasser auf, tauchte wieder ab während er von ihrem Fischschwanz abgelöst wurde der in ihrer Fluke endete die mit Eleganz beinahe geräuschlos in den Wellen verschwand. Als sie mit ihren Händen den Grund berührte hörte sie auf zu schwimmen und zog sich dem Strand entgegen. Dann und wann steckte sie wie ein Seelöwe ihren Kopf aus dem Wasser um zu schauen ob Johannes noch immer an der gleichen Stelle saß.
Bewegungslos verharrte sie im Wasser als sie nur noch wenige Meter vom trockenen Land trennten und beobachtete ihn. Er schien zu zeichnen. Langsam schob sie sich der Brandung entgegen und robbte, als er immer noch keine Regung von sich gab, den Strand zu ihm hinauf. Als sie ihm mit ihrer kühlen Hand den Rücken zu streicheln begann und etwas Wasser aus ihren Haaren in seinen Nacken tropfenließ fuhr er erschrocken auf, stolperte ein paar Schritte zurück, fiel rücklings hin und starrte sie mit großen Augen an.
„Mair, mein Kind“, stieß er aus, nachdem er sich von seinem Schrecken einigermaßen erholt hatte und in seinem Bauch begann es zu kribbeln. Vorsichtig erst, dann immer ...
... schneller werdend kroch er auf sie zu und fiel ihr um den Hals als er sie endlich erreicht hatte. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sie nicht wie zwei im Sturm geknickte Schilfrohre umfielen als er sie an sich drückt und sein Gesicht an ihre Schulter presste um den salzig-würzigen Geruch ihrer Haare einzuatmen.
Lange genossen die Beiden die körperliche Nähe des Anderen. Gierig zog Johannes die Eindrücke ihrer Haut auf der Seinen auf; wie sich ihr vom Meer gekühlter Busen gegen seine von der Sonne erwärmte Brust drückte, wie sich das salzige Aroma ihrer nassen Haare in seiner Nase ausbreitete, wie ihr Atem über seinen Nacken fuhr und wie ihre Hände über seinen Rücken wanderten, ihn liebkosten und damit wohlige Schauer in ihm auslösten.
„Du hast mir gefehlt“, sagte er schließlich und brach damit die Stille. „Anfänglich dachte ich du wärst nur ein Traum gewesen, ein schöner aber doch nur ein Traum, und nun bist du wieder da. Träume ich wieder?“
Mair löste sich aus seiner Umarmung, griff nach seiner Hand und begann sie zu küssen. Unschlüssig was er nun denken sollte schaute Johannes ihr bei diesem Schauspiel zu. Das Kribbeln in seinem Bauch verstärkte sich und er spürte wie ihm das Blut in die Leisten schoss. Mair hingegen hatte angefangen an seinen Fingern zu knabbern und schaute ihm dabei ins Gesicht - dann biss sie zu.
„Au.“ Johannes riss seine Hand zurück, funkelte sie wütend an, beschaute seine Finger und blickte zurück zu Mair. Ihr Lächeln ließ seinen Zorn in ...