1. Ende einer Feier Kapitel 02


    Datum: 08.03.2018, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byBankaiModus

    ... Stimme.
    
    "Ja", sagte Lucia. "Nicht jeden Tag, aber einmal in der Woche, einmal im Monat, alle paar Monate einmal."
    
    Stille. Die Whiskyflasche kühlte meinen Arm und wurde schwerer. Vorsichtig gingen wir durch das jetzt dicke, ungezähmte Gras und zum Haus, vorsichtig, als würden wir uns einem schlafenden Drachen nähern. Je näher wir kamen, desto stärker wurde der leichte Geruch von Moder, morschem Holz, etwas Scharfem, Kräuter vielleicht.
    
    Lucia presste eine Hand auf das Holz und sah durch eines der Fenster. Ich konnte durch das angelaufene, beschlagene Glas nichts erkennen.
    
    "Manchmal habe ich vergessen, dass es noch hier stand", sagte sie. "Dann bin ich sofort nach der Schule hierher gekommen, um zu sehen, ob es noch stand. Es ist ... schnell grau geworden, von rot zu grau."
    
    Ihr Blick wanderte zum Dach und zu mir. "Manchmal war mir, als würde ich einem Vergessenen beim altern zusehen." Ihre Worte klangen klarer als sonst, und nachdenklicher, gewählter als am Tag. Das war eine Seite meiner Schwester, die ich nicht kannte. Ich hatte diese Seite noch nie gesehen und wusste nicht, was ich tun sollte. Mit dem Mädchenjungen, dem Tomboy, der lachenden, wütenden, neckischen, nervigen Version meiner Schwester konnte ich reden. Nicht mit dieser. Ich wusste nicht, ob ich meine Schwester sah oder einen Teil meiner eigenen Erinnerung, meiner Kindheit. Vielleicht beides. Es ist schwierig zu beschreiben.
    
    Für einen Moment sah ich einen Moment zu, wie sie ausdruckslos die Wand ...
    ... anstarrte. Für eine Sekunde zeigte sich ein flüchtiger Schmerz in ihren Augenwinkeln, vielleicht auch nur ein Lichtreflex der Mondstrahlen, dann drehte sie sich abrupt um und zeigte auf die Flasche und auf die Zigarren.
    
    "Stell sie innen ab."
    
    Es dauerte, bis Lucia die Tür aufbekommen hatte. Das Regenwasser hatte das Holz aufquellen lassen, und sie schloss nicht mehr richtig.
    
    Innen war es wärmer, als ich gedacht hatte. Und dunkler. Man sah die sprichwörtliche Hand nicht vor den Augen.
    
    Plötzlich blitzte eine kleine, goldene Flamme auf. Lucia hielt ein kleines, blaues Feuerzeug und lächelte verlegen. Ich hob fragend eine Braue, sie wies vage in Richtung Dekolleté. Achso.
    
    "Man weiss nie", wich sie aus und hielt die Flamme an den Docht einer weißen, halb niedergebrannten Kerze.
    
    "Von dir?" fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. "Manchmal übernachten hier Bettler. Manchmal habe ich Mittags Kerzenstumpen und Metalldosen gefunden, die gestern noch nicht da waren."
    
    Sie zündete eine zweite, dritte, vierte und fünfte Kerze an, bis im ganzen, kleinen Raum dämmrig-warmes Licht herrschte.
    
    Es gab ein doppelt handgroßes Fenster, ein wackelig aussehendes Bettgestell mit Matratze samt durchgelegenem, aber überraschend sauber aussehendem Bezug, einen dicken, lückenhaften Teppich, einen dreibeinigen Tisch und einen Stuhl, auf dem ich saß.
    
    Lucia setzte sich auf die Kante des Bettes und sah mich an.
    
    "Warum?" fragte ich. "Du hast mir nie etwas davon gesagt."
    
    Sofort kam ...