1. Schwerter


    Datum: 16.01.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    ... Schluck tat. Bah, was für ein Geplörre. Warum bestehen nur immer wieder so viele Auftraggeber auf solchen Treffpunkten. Das ist so Klischee...
    
    'Das ging zu schnell, zu einfach. Laß' die Finger davon, das Zuckerpüppchen sagt dir nicht alles.'
    
    'Wer tut das schon? Alle haben ihre Geheimnisse. Das wird leicht verdientes Gold.'
    
    Wie so oft stritten die zwei Stimmen in meinem Kopf. Meine Mutter hatte immer gescherzt, daß ich eigentlich ein Zwilling hätte werden sollen. Aber da in ihrem zierlichen Leib nicht genug Platz gewesen sei, müßten sich jetzt halt zwei Geister den einen Körper teilen, und aus einem Mund sprechen. Als Kind hatte ich das Ernst genommen. Ich glaubte eigentlich zwei zu sein und dachte mir sogar einen zweiten Namen aus.
    
    Ich zwang meine Gedanken zu den Verhandlungen zurückzukehren.
    
    „Gut. Zweihundert um mich anfangen zu lassen, und um Nachforschungen zu finanzieren. Die anderen achthundert nach Erledigung des Auftrags."
    
    Wieder dachte sie kurz nach.
    
    „Ich brauche zwei Tage, um das Gold zu bekommen. Ich gehe recht davon aus, das du keinen Brief akzeptieren wirst?"
    
    Schlaues Mädchen. Geldbriefe waren vor einigen Jahren in die Mode gekommen, vor allem bei wohlhabenden Händlern. Ersparten sie ihnen doch, schweres Gold mit sich zu führen. Und noch dazu konnte in dem Brief eingetragen werden, wer der Empfänger war. So etwas wie Schuldbriefe, nur anders. Angeblich besser. Aber nichts für mich.
    
    „Richtig. Gold hinterläßt keine Spuren."
    
    Das war ...
    ... zwar nicht ganz richtig, aber nah genug dran.
    
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    Zwei Tage später hatte sie mir das Geld gebracht, und ich mit meinen Nachforschungen begonnen. Der Mann war Händler, insofern war es recht einfach an grundsätzliche Informationen zu gelangen. Die interessantesten Informationen aber sitzen immer tiefer, und sind selten einfach zu erhalten.
    
    Die Informationssuche ist auch immer der gefährlichste Teil eines Auftrags, insbesondere für mich. Im Gegensatz zu den meisten Bewohnern dieser Stadt ist meine Haut dunkel wie Mahagoni, fast schon schwarz. Dazu bin ich größer als die meisten Frauen hier, obwohl das meist zu meinem Vorteil gereicht. Ist es so doch viel einfacher als Mann aufzutreten. Die meisten Leute lassen sich von ihren Erwartungen täuschen. Und bei einer fast ein Meter achtzig großen Person sehen sie in der Regel einen Mann.
    
    Zum Glück ist dies eine große Hafenstadt, mit Bewohnern und Besuchern aus allen Ecken der Welt. Dunkelhäutige Menschen fallen zwar auf, sind aber doch häufig genug, um nicht wirklich ein Aufsehen zu erregen.
    
    Der erste Hinweis, das mit dem Händler etwas ungewöhnlich war, lag in der Art wie sich die Leute umschauten, wenn sie über ihn sprachen. Dies veranlaßte mich dazu, mich etwas spezielleren Informationsquellen zuzuwenden. Da ich schon seit einigen Jahren von dieser Stadt aus operiere, hatte ich mir ein gut gehendes Informantennetzwerk aufgebaut. Von da kamen dann auch die Hinweise. Nichts Konkretes, vage Andeutungen und Gerüchte. Aber ...
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