Nie Wieder
Datum: 09.05.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bybardo_eroticos
... passiert dann?"
„Laß dich überraschen. Ach, und komm alleine. Daß wäre für uns beide sonst sehr schade."
„Hey, ich finde sie sollten mir wenigstens einen Tip geben, ja."
„Ah, tut mir leid, Geli, aber ich muß jetzt langsam Schluß machen. Dein Hacker ist gar nicht so schlecht, der hat tatsächlich was gemerkt. Tschau dann, ich hoffe bis heute Abend."
Knack.
Die Leitung war wieder einmal tot.
Der Hacker bestätigte ihr kurz darauf, daß er den Anrufer erst sehr spät bemerkt hatte und ihn nicht zurückverfolgen konnte, weil er scheinbar sämtliche Hauptstädte Europas zwischengeschaltet gehabt hatte.
Sie verließ das Büro eine Stunde früher als sonst, sich unterwegs beim Thailänder etwas Eßbares besorgend, und trank zu Hause Wein dazu. Aus den Boxen schallte laut und klar Beethovens Klaviersonate 14.
Sie überlegte lange, ob sie wirklich weiter „spielen" wollte, und langsam reifte ein Plan. Sie ging zum Telephon und hatte ein sehr langes Gespräch. Danach holte sie ihre Dienstwaffe aus dem Safe, kontrollierte das Magazin, lud durch und packte die jetzt fehlende Patrone noch ins Magazin. Zwölf Kugeln im Streifen und eine im Lauf.
Sie ging zum Fahrstuhl, fuhr in die Tiefgarage, stieg in ihren Wagen und fuhr zur Materialzentrale der Polizei.
Dank ihres Ausweises verließ sie diese eine halbe Stunde und drei Formulare später wieder. In ihrer Tasche befanden sich fünf Wanzen, auf eine mit ihrem vorangegangenen Telephonpartner abgestimmte Frequenz eingestellt, ...
... sowie eine Satellitenverbindung.
Um Viertel nach neun war sie bei der alten Schraubenfirma. Auf dem Parkplatz löschte sie das Licht und stellte den Motor ab.
Unschlüssig blieb sie sitzen. Um halb zehn griff sie zum Zündschlüssel, drehte ihn halb und zog ihn dann doch ab. Nach einem weiteren Zögern ging ein Ruck durch ihren Leib und sie stieg entschlossen aus.
Mit einem satten Klacken fiel die Tür ins Schloß, mit einem Klicken schnappte die Verriegelung ein.
Sie überquerte die hundert Meter bis zum Eingang der Fabrikationshalle zügig. Die alten, verrosteten Schiebetore standen halb offen, dahinter gähnte drohend die Dunkelheit.
Sie griff den Griff ihrer neun Millimeter fester und schritt entschlossen hinein. Sie kam kaum fünf Schritte weit, als lautlos ein Scheinwerfer aufflammte und sie in seinem grellen, weißen Licht badete.
Geblendet kniff sie die Augen zusammen. Sie blieb stehen, bis ihre Augen sich angepaßt hatten und sie wieder besser sah. Sie war sich unsichtbarer Augen bewußt, die sie beobachteten.
Als sie sich jetzt umschaute, glaubte sie tiefer in der Halle, neben einer Drehbank, eine schemenhafte Gestalt zu sehen. Langsam bewegte sie sich in Richtung der Drehbank, die Rechte weiterhin am Griff der Waffe, mit der Linken schirmte sie die Augen vor dem Scheinwerfer ab, der ihr folgte, bis sie vor der Drehbank stand und er auch diese in sein weißes Licht hüllte.
Sie hatte recht gehabt, die Gestalt entpuppte sich als ein Mann. Vielleicht einen Kopf ...