1. Geschichten, die das Leben Schreibt 01


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... einen Frauenkörper zeigten.
    
    Dann kam eine in Kohle gezeichnete Berglandschaft, die sich gleich beide Seiten des aufgeklappten Buches mit einbezog. Schattenspiele und ein Sonnenuntergang. Obwohl nur mit Kohle gezeichnet, war das Farbspiel der Sonne in den hochstehenden Wolken sorgfältig herausgearbeitet. Ein Bild, viel zu schade für ein Skizzenbuch. Rechts oben und doch irgendwie zentral in den Bildaufbau rückend ein Gipfelkreuz.
    
    Und unten wieder ein Text -- Der Traum vom Tod von der Gruppe Subway to Sally :
    
    „Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
    
    er stand auf allen Wegen
    
    er winkte und er rief nach mir so laut
    
    Er sprach mein Leben sei verwirkt
    
    ich sollt mich zu ihm legen
    
    ein frühes Grab sei längst für mich gebaut
    
    ein frühes Grab sei längst für mich gebaut
    
    Ich floh soweit das Land mich trug
    
    soweit die Vögel fliegen
    
    doch mir zur Seite spürte ich den Tod
    
    Sein Schatten folgte meiner Spur
    
    ich sah ihn bei mir liegen
    
    und seine Hände waren blutig rot
    
    und seine Hände waren blutig rot
    
    Da wusste ich es weht der Wind und Regen fällt hernieder
    
    auch wenn schon längst kein Hahn mehr nach mir kräht
    
    Weil ich schon längst vergessen bin
    
    singt man mir keine Lieder
    
    nur Unkraut grünt und blüht auf jedem Feld
    
    nur Unkraut grünt und blüht auf jedem Feld
    
    Ich hab heut Nacht vom Tod geträumt
    
    es gibt kein ewig Leben
    
    für Mensch und Tier und Halm und Strauch und Baum
    
    das war mein Traum"
    
    Ich kannte das Lied und hatte die Gruppe ...
    ... schon live in Aschaffenburg gesehen. Mittelaltermusik trifft auf Rock. Nicht alles mein Geschmack, aber einige Lieder hatten so etwas in ihrem Text. An dieses Stück konnte ich mich nicht erinnern, aber ich nahm mir vor, nach dem Frühstück mal auf „Youtube" vorbei zu schauen. Der Text war sehr schön und ... er passte in dieses Buch und entsprach seinem Tenor, was mir jetzt, in Hinblick auf den Gemütszustand des Jungen, wieder weniger gefiel.
    
    Die letzte Seite mit Bild. Eine Backsteinmauer. Wieder eine Rötelzeichnung. Jeder Stein war anders gezeichnet. Keiner hatte eine glatte Oberfläche. Und über die Mauer langgezogene Schriftzeichen. Jedes Zeichen ein in sich geschlossenes Bild und zusammengenommen der zentrale Satz in Pink Floyds „The Wall" :
    
    „Is there anybody out there?"
    
    Darunter wieder ein Text.
    
    „Niemand sieht mich. Niemand nimmt mich wahr. Ich bin allein. Niemand da zu reden. Niemand da der zuhört. Niemand da, der mich in den Arm nimmt und an den ich mich anlehnen könnte. Niemand und ich bin allein! Wie lange soll das noch so gehen? Wie lange kann das noch so gehen? Irgendwann ist Schluss. Jetzt ist Schluss!!!
    
    Ich werde dem jetzt ein Ende machen. Ich werde die Mauer durchbrechen!!!"
    
    Na Super. Das konnte jetzt Alles und gar Nichts bedeuten. Das Buch brach ab. Das war die letzte beschrieben, bebilderte Seite. Etwa 1/3 der Seiten war noch leer. Und nun? Wie sollte ich reagieren?
    
    Ich schrieb spontan schnell ein paar Zeilen.
    
    „Sorry Junge, aber ich habe Dein ...
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