1. Geschichten, die das Leben Schreibt 01


    Datum: 19.01.2020, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... wenn ich durch die Gegend fuhr.
    
    Als ich gerade die Tasche aus dem Wagen holte, fiel mein Blick auf den Fußbereich hinter dem Fahrersitz.
    
    Dort lag etwas. Ich ging hin, öffnete die Seitentür um besser heranzukommen. Es war ein etwa DIN A 4 großes, in Stoffen mit afrikanischen Mustern eingeschlagenes Studienbuch, dass durch zwei schwarze Gummibänder zusammengehalten wurde.
    
    Offensichtlich war es dem Jungen aus seinem Rucksack gefallen. Ich nahm mir vor, es ihm morgen zurückzubringen; er hatte wirklich Glück, dass ich jetzt auch hier übernachten wollte.
    
    Aufblitzen und erneutes Grollen verrieten das bevorstehende Ende der kurzen Regenpause. Ich musste ins Haus zurückkehren, wollte ich nicht gleich völlig durchnässt werden.
    
    Ich weiß nicht warum, aber ich nahm neben meinem Koffer, auch das Studienbuch mit in das Hotel. Eigentlich unsinnig. Es könnte ja auch im Wagen liegen bleiben. Ich wollte es morgen doch eh zurückbringen. War es unbewusste Neugier? Wahrscheinlich..
    
    Auf dem Zimmer angekommen, nahm ich sogleich eine Dusche, schenkte mir noch ein Glas Rotwein ein und legte mich nackt auf das Bett.
    
    Mit gegenüber war ein großer, eleganter, sich in das Zimmer perfekt einfügender Kleiderschrank mit Spiegeltüren.
    
    Ich sah direkt in das Gesicht eines 42 jährigen erschöpften und ein klein wenig verlebten Unternehmers. Die braunen Haare erste graue Einsprengsel, konnten mal wieder einen Schnitt vertragen und sie kräuselten sich ein wenig. Die Augen waren mit ...
    ... Rändern versehen. Der drei Tage Bart war deutlich über seiner Zeit und wirkte eher ungepflegt.
    
    Man konnte nicht wirklich von schlank reden. Ich hatte einen guten Bauchansatz und auch die eine oder andere wulstige Rolle oberhalb der Taille. Mit 1.85 war ich durchschnittlich groß und mit 112 Kilogramm konnte man eher von einem „Kampfgewicht" sprechen.
    
    Automatisch und mechanisch legte ich die Hand an meinen Penis. Er war schlaff. Selbst im erigierten Zustand war er mit etwa 14 cm eher unterer Durchschnitt; auch nicht allzu breit.
    
    Nach ein paar zaghaften Versuchen gab ich es auf. Zuviel Alkohol? Ich war wohl eher nicht in der rechten Stimmung.
    
    War ich schön? War ich attraktiv? Beides eher nicht. Aber ich war ein Typ. Jemand den man hasste oder einfach gern haben musste. Nichts dazwischen.
    
    Seit Silvia mich vor ein paar Jahren verlassen hatte, bin ich mit meinem Leben im eigentlichen Sinne nicht voran gekommen.
    
    Gut, ich hatte beruflichen Erfolg. Meine Firma lief phantastisch und ich beschäftigte jetzt schon 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber in meinem innersten Selbst war ich zutiefst unzufrieden.
    
    Da waren ein paar kurze Abenteuer. Auch Frauen, die ich für ein wenig Sehnsucht nach Zweisamkeit bezahlte. Aber Prostituierte, selbst die Höherklassigen, waren nicht das, wonach ich suchte. Geborgenheit und einen Ort, den ich zu Hause nennen konnte. All das bisher Erreichte -- eine reine Makulatur!
    
    Und so lag ich nackt auf dem Hotelbett, der Wind des immer noch ...
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