1. Schraeg hinter den Augen 1/3


    Datum: 21.01.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bychrissbolt

    ... nun den Kater der Selbsterkenntnis und des Verlustes einer einmaligen Gelegenheit pflegte. Chris wünschte, er hätte sich selbst zur Strafe in den Allerwertesten beißen können.
    
    All seine schönen Pläne für das Wochenende waren dahin. Seine versaute Phantasie, auf die er vorhin noch so stolz gewesen war, kam ihm jetzt krank vor. Wie konnte er ein Bad im eigenen goldenen Saft genießen, wenn er nicht einmal in der Lage war, eine Nachbarin auf einen Kaffee zu bitten, mit der er sich schon so oft völlig ungezwungen unterhalten hatte? Blieb ihm denn wirklich nur ein Leben mit dem phantasierten Fräulein Kunigunde, das sich nicht einmal für seinen Namen interessierte.
    
    "Sag ich doch," meldete sich der Autor, "nichts als Schweinskram im adeligen Kopf".
    
    "Naja, aber einen Körper, der nach der Kamera schreit", gab der Regisseur vorsichtig zu bedenken.
    
    "Ist euch noch nicht aufgefallen, dass die Proportionen genau die von der Brankstett sind?", meinte Chris, dem gerade erst aufging, was sich da so unbemerkt in seine Träume geschlichen hatte, "ok, ein bisschen weniger knackig ist sie schon, soweit ich das durch die Kleidung beurteilen kann."
    
    "Erstens", sagte der Autor, "hast du ihr noch nie einen Fetzen Kleidung am Leib gelassen, du geiler Sack, sondern hast sie jedes mal mit den Augen bis auf die blanken Knochen ausgezogen."
    
    "Und zweitens", ergänzte der Regisseur mit zustimmendem Blick zu seinem Kollegen, "hast du dich ja selbst vorhin noch im Spiegel gesehen, ...
    ... oder?"
    
    "Ist ja schon gut", maulte Chris, "ich habe kein Problem damit, wenn es ein bisschen heftiger wackelt. Außerdem entfalten erst die reifen Früchte ihr ganzes Aroma." Er dachte mit Wehmut an die reife Pflaume, die er nicht kosten durfte.
    
    "Aber warum hat Kunigunde dann nicht ihr Gesicht?", fragte Chris, "warum hat sie überhaupt kein richtiges Gesicht, nur Details wie Lippen oder Augen."
    
    Empörtes weibliches Schimpfen drang von ganz weit weg an sein Ohr.
    
    "Na, weil sie nur deine Wichsfantasie ist und keine Person. Nur Personen haben ein Gesicht. Aber sie ist nur die Summe deiner sexuellen Wünsche und Begierden", erklärte der Autor und ignorierte das wüster werdende Geschimpfe.
    
    Längeres Schweigen. Dann fragte Chris in die Runde: "Was machen wir denn jetzt mit dem angebrochenen Samstag?"
    
    "Wir haben jetzt erst mal Feierabend", sagte der Autor bestimmt. "In deinem jetzigen seelischen Zustand krieg selbst ich dir keinen mehr hoch geschrieben. Und was sollte er dann inszenieren?", stellte er mit Blick zum Kollegen fest.
    
    "Richtig", sagte der, "gib uns einfach Bescheid, wenn du uns wieder brauchst. Zum Beispiel, wenn die Brankstett plötzlich auf deinem Schoß sitzt und du nicht weißt, was du tun sollst." Sein hämisches Grinsen entlockte Chris ein "Arschloch!"
    
    "Selber", war die Antwort, was ja eh stimmte, wie Chris mit einem kleinen Aufflackern von Humor konstatierte.
    
    "Frag doch mal bei denen von der Hauswirtschaft nach, ob die was für dich zu tun haben", setzte der ...