1. Teil 01 - Alexa


    Datum: 03.02.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bythomasbirne

    Das Licht blauer Neonröhren erhellt das Bett von schräg unten und löscht den Honigton von Taras Haut vollkommen aus. Macht einen Dämon aus ihr. Einen Sukkubus, unbezwingbar, wild und gnadenlos. Der fette, asthmatische Pater unter ihr greift nach ihrer schmalen Taille, aus seinen trüben Augen spricht die Begierde nach der Versuchung, die Sehnsucht ihr zu erliegen. Er hat hässliche aufgequollene Stummelfinger, doch sie können Tara nicht beflecken, sie scheint sie nicht einmal zu bemerken, degradiert ihn zum bloßen Statisten ihres Tanzes.
    
    Sogar ich nehme es dir ab, kleine Schwester. Rhythmische Wellen, aufgeworfen durch einen Orkan, der deinen Körper von den Haarspitzen bis zu den Zehen duchweht, laufen über deinen flachen Bauch, lassen dein Becken vor- und zurückzucken. Jede Bewegung deines Körpers schleudert die dünne Silberkette in deinem Nabel durch die Luft, ihr metallisches Funkeln zieht die Blicke des Paters genauso wie meine auf sich. Hilflos blickt er auf, dieser röchelnde Prediger der Sünde, über ihm deine Brüste, wippend im gleichen Takt wie sein eigener praller Säuferbauch. Deine Augen, glänzend im Neonlicht, den Blick in die Ferne gerichtet. Dein Gesicht, so unschuldig, nicht verzerrt, sondern entrückt durch die Seligkeit der Ekstase.
    
    Du biederst dich nicht an, du willst nicht gefallen, sie entfesseln den Dämon und dann lassen sie sich von ihm beherrschen, geben sich hin, werden verschlungen. Der Pater hat dich bezahlt, aber du wirst nicht für ihn stöhnen, ...
    ... das ist unter deiner Würde. Er selbst ist es, der stöhnt, keucht und wie ein Seeelefant prustet.
    
    Sein Rücken verbiegt sich zu einem Hohlkreuz, als er sich dem Höhepunkt nähert, und erstaunlicherweise schafft er es, seinen angeschwollenen, von prallen, sich schlängelnden Venen bedeckten Bauch ein Stück anzuheben. Für einen Moment hält er die Luft an, es sieht so aus, als würde er ersticken. Es wäre kein großer Verlust.
    
    Tara hält inne, ihr Blick wandert nach unten, findet den seinen. Sie scheint amüsiert, sieht ihn mit wohlwollender Geringschätzung an. Dann richtet sie sich auf ihre Knie auf, lässt seinen Penis aus ihr herausgleiten. Er schnauft, wie einer, der im Sterben liegt, schnauft er. Seine Hände umschließen noch immer ihre Taille, zerren ungeschickt an ihr, aber sie gibt nicht nach, lässt ihn nicht in sich eindringen, schenkt ihm keinen Höhepunkt.
    
    Kleine Schwester, wie sehr bewundere ich dich dafür, dass du keine Regung zeigst. Dass keine Spur von Abscheu deine schmale Nase kräuselt, dass nichts weiter als das sphärische Lächeln des Sukkubus auf deinen Lippen liegt. Sind nicht alle Dämonen die Spiegelbilder von Engeln? In dir liegt die Unschuld eines Dämons, Tara.
    
    Sie entwindet sich seinem Griff, greift nach meiner Hand und zieht mich an sich heran. Ihre Lippen fahren über meinen Nasenrücken, ich spüre ihren Atem, rieche ihren Lippenstift. Sie ist meine kleine Schwester, aber sie überragt mich um einige Zentimeter, deshalb muss ich aufblicken, als sich unsere ...
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