1. Geliebter Dämon 02: Der Tag danach


    Datum: 15.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... sein? Und wieso war mir diese Aufmerksamkeit nicht im Geringsten peinlich? Nein, ich genoss es, im Mittelpunkt zu stehen, drehte mich flott um meine Achse und kümmerte mich nicht darum, dass mein Rocksaum so hochflog, dass mein halber Hintern und beinahe sogar meine Muschi sichtbar waren. Gestern noch hätte mir so etwas die Schamröte ins Gesicht getrieben.
    
    Die Welle wurde, wenn möglich, noch stärker.
    
    Mit langsamen Schritten lief ich in Richtung Tresen, blickte die dort stehenden Männer einen nach dem anderen an. Scannte unbewusst ihre auf mich einprasselten Begierden. Ignorierte all diejenigen mit Fantasien, mich zu dominieren, mir Befehle zu erteilen, und konzentrierte mich auf den, der sich wünschte, mir zu Diensten zu sein.
    
    Da war er. Hochgewachsen, blond, breitschultrig. Ein Bild von einem Mann. Ich hatte ihn schon öfter hier gesehen, fühlte mich aber immer nicht gut genug für ihn. Aber jetzt ...
    
    Jetzt schickte ich den Befehl an meine Schuhe, sich noch ein paar Zentimeter mehr zu gönnen. Für den Mann musst es aussehen, als ob ich, während ich auf ihn zukam, immer größer wurde.
    
    Auf Augenhöhe trat ich in seinen persönlichen Bereich, blickte ihn an, sagte "Hallo" mit der Stimme, die eben schon Ernesto aus den Socken gehauen hatte.
    
    Er errötete. "H-hallo", krächzte er. Dann räusperte er sich. "Ich bin—" und hatte im selben Moment meinen Finger auf seinen Lippen.
    
    "Keine Namen", sagte ich, weil
    
    er
    
    einen anonymen One-Night-Stand wollte, und ich nichts ...
    ... dagegen hatte. Ich schwang mich auf einen Barhocker, der mir noch einmal einen halben Kopf Höhenvorteil verschaffte, griff mit zwei Händen nach seinem Kragen und zog ihn zu mir.
    
    Seine Lippen auf meinen zitterten. Vor Erregung, aus Vorfreude und ein bisschen Angst vor einer Frau, die einen Traum wahr werden ließ, den er schon immer gehegt hatte.
    
    Ich schob meine Zunge zwischen seine Lippen und griff gleichzeitig mit einer Hand nach unten, wo eine gewaltige Erektion seine Hose zu sprengen drohte.
    
    Mit der anderen Hand schnappte ich mir seine und führte seine Finger zwischen meine Beine, wo keine Barriere ihn daran hinderte, meine heiße Feuchtigkeit zu spüren. Seine Finger strichen über die nackte Haut meiner Schamlippen und meines Kitzlers, ließen mich leise aufseufzen.
    
    Er riss seine Augen noch weiter auf, als er es sowieso schon getan hatte. Seine Lippen auf meinen erstarrten. Endlich riss er sich soweit zusammen, dass er seinen Kopf — und seine Hand — zurückziehen und stottern konnte. "Z-zu dir oder —"
    
    "Zu dir", unterbrach ich ihn. "Jetzt."
    
    Er legte seine großen Hände an meine Seiten und hob mich von dem Barhocker. Ich drehte mich um und lief los, ohne auf ihn zu warten, und ohne mich noch einmal umzudrehen.
    
    Das Einzige, was ich noch aus den Augenwinkeln sah, war die Tatsache, dass die anderen Clubgäste uns völlig ignorierten. Nachdem ich mich auf meine Eroberung konzentriert hatte, schienen sie uns beiden vollkommen vergessen zu haben.
    
    Er verließ den ...
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