1. Geliebter Dämon 02: Der Tag danach


    Datum: 15.02.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... Club hinter mir und holte erst einmal tief Luft. Nicht dass das gegen seine Erregung geholfen hätte. Aber er schien etwas klarer denken zu können und zeigte auf ein Hotel an der Ecke. "Sollen wir vielleicht lieber —"
    
    Wieder ließ ich ihn nicht ausreden. "Gute Idee." Das Hotel bot nicht nur normale Zimmer an, sondern auch "Themenzimmer." Mehr als einmal hatte in der Vergangenheit einer meiner Liebschaften so etwas vorgeschlagen, doch ich hatte immer abgelehnt.
    
    Bisher war ich zwar kein Kind von Traurigkeit gewesen, hatte aber vor allem Respekt gehabt, was sich auch nur im Entferntesten nach S und M anhörte. Jetzt aber ...
    
    Eine ganz leise Stimme in meinem Kopf fragte mich, ob ich denn merkte wie anders ich mich seit gestern verhielt. Ja, dachte ich. Zum Besseren. Meine neue Gabe verlieh mir die Gewissheit, die Lage kontrollieren zu können. Ich hatte mir den Mann ausgesucht, den ich dominieren konnte, und der das Gegenteil sicher nicht versuchen würde. Und ich konnte noch einen Schritt weiter auf Nummer Sicher gehen.
    
    Wir betraten die Lobby und ich ließ meinen Blick über das "Schlüsselbrett" schweifen, wo die Themenzimmer und ihr Belegungsstand aufgelistet waren. "Das Rote Zimmer", sagte ich.
    
    Mein One-Night-Stand schob seine Kreditkarte über den Tresen und bekam eine Schlüsselkarte zurück. Ich sah das nur aus den Augenwinkeln, da ich schon auf dem Weg zum Aufzug war, mein Hintern eine hin und her schwingende Einladung.
    
    In dem Moment, in dem sich die Aufzugtür ...
    ... schloss, hing ich schon an ihm, schob meine Hand in seinen Hosenbund und griff nach seinem Schwanz. Unsicher legte er seine Arme um mich, obwohl ich mir seine Hände auf meinen Brüsten gewünscht hätte. Am Feedback musste ich noch arbeiten.
    
    Er stöhnte leicht auf, als ich tief in seiner Hose mit dem Finger über den Punkt strich, wo ein Tropfen Feuchtigkeit seine Erregung verriet. Noch einmal, und er stöhnte lauter.
    
    Der Aufzug hielt an und ich zog meine Hand zurück. Er starrte mich kurz an, und ich fühlte, wie widerstrebende Gedanken miteinander rangen. Doch da hatte ich schon die Schlüsselkarte aus seiner Hand geschnappt, war draußen auf dem Flur und stolzierte in Richtung Zimmer.
    
    Das "Rote Zimmer" machte seinem Namen alle Ehre. Beleuchtung, Vorhänge, Tapeten, Bettwäsche, alles war in Rot gehalten.
    
    Die Wand neben der Tür wurde von einem riesigen Gemälde dominiert, das eine nackte Frau mit leuchtend roter Haut, langen Eckzähnen, und Krallen an den Fingern zeigte. Ein langer roter Schwanz schlängelte sich um ihre Beine, und schwarze fledermausartige Flügel waren der einzige Farbkontrast. Sie kniete über einem nackten Mann, schaute aber dem Betrachter ins Auge. Ihr Blick war wild und dominant.
    
    Ich lächelte. Genauso wie diese Dämonin fühlte ich mich gerade. Mein Blick streifte anerkennend über die Regale und Glasschränke voller Spielzeuge. Dann drehte ich mich um; ich hatte einen Plan.
    
    Er sah mich an, wie ein Hündchen seinen Herrn. "Ausziehen!", sagte ich, und griff ...
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