Unter ihrer Uniform
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byEmaSen
... ein platonischeres Verständnis von Sex auslebte als er, hatte er sich dem jedenfalls willenlos gefügt.
Fast schon instinktiv hatte er das Foto während seiner Grübeleien an seinen Penis gedrückt und seine Schwanzspitze, die nun aber wieder erschlafft auf dem unteren Rahmen dalag, benetzte die Scheibe mit Lusttröpchen, die erstaunlicherweise jedoch alle auf Nellis Portrait getropft waren -- als hätte sein Penis selbstständig eine Auswahl getroffen. Das Gesicht von Johannas Mitbewohnerin zerlief sich in der Optik der Tropfen zu einem hautfarbenem Misch, Johanna dagegen blieb unbefleckt. Lächelte stur und der Hund auch.
Für einen kurzen Moment meldete sich Wessels Erektion nochmal zurück, als Wessels sich genüsslich das Foto in die Realität übersetzte. Die beiden Frauen, Arm in Arm an Schulter und nur die weiße Bluse Nellis wurde von seiner Schmiere durchsifft, während die erbittenden Blicke Johannas unerhört blieben. Er ihr die Gnade, sich mit seiner Soße einzuduschen, verwehrte.
Aus wissenschaftlicher Neugier probierte er, Johannas Seite des Fotos mit der Hand zuzudecken, sodass nur noch Nellis ruchvoll geschminkten Augen Wessels stumpf aus dem Glas entgegenblinkten. Tatsächlich erhob sich seine Eichel sanft vom schmierigen Plateau, sodass sie in der kleinsten Schwankung Nellis Brustkorb touchierte. Merkwürdigerweise beschämte ihn diese triebhandelnde Untreue zu Johannas Konterfei; seine Erregung allerdings war damit nun endgültig verflogen. In seiner knetenden Hand ...
... rieb sich seine Vorhaut wund -- er packte seinen Penis zurück in dessen Baumwollfixation. Einen bissigen Kommentar verkniff er sich, auch wenn er über die Weite des Raumes und den Winkeln der Schreibtische und den beuligen Wellen der Vorhänge allein war.
Ein letzter Misstrauischer Blick ins Büropanorama -- dann stampfte er eilig durch die Glastür hinaus. Das war also sein Samstag. Masturbation im verwaisten Büro. Fast befiel ihn ein Anflug von Armseligkeit. Immerhin ein oder zwei Erkenntnisse über Johanna, wenn auch nicht zu bemerkenswert. Naja. Sicherlich auch nicht viel interessanter als der
Sonntag. Wessels erwachte mit einem unbegründeten Gefühl von Kopfschmerzen. Das Sonnenlicht auf dem Fußende des Bettes schien greller als sonst, irgendwie sommerlicher. Auch wenn es nun gegen Spätherbst ging. Mit wirren Gedanken irgendeines vergangenen Traumes stützte er sich auf.
Die Nachrichten-LED seines Handys auf dem Nachttisch blinkte wie verrückt -- wie unter Strom gesetzt. Ha. Im Widersinn des kreisenden Rumorens in seinem Schädel schien ihm das tatsächlich komisch, alogisch. Außerdem kannte er auch nicht viele Leute, die einen Nachttisch besaßen, obwohl der wie selbstverständlich im Inventar keines Buch- oder Filmschlafzimmers fehlen durfte. Plötzlich sengte ein Krampf durch seinen Nacken, Wessels verharrte in halbaufgestützter Position, wie beim Bauchmuskeltraining. Verdammt. Hatte er getrunken?
Nein -- sein Abend war entschieden langweiligst verlaufen. Er hatte ...