Unter ihrer Uniform
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byEmaSen
... irgendeinen Film geguckt. Für einen Moment schwadeten ihm die Kurven angeblicher Teenager-Leiber, flach aufgehöhter Mädchennippel durchs innere Auge -- Hatte er den
Schulmädchen-Report
geschaut? Ach Gott. Und wenn -- ein alter Schinken. Und irgendwie -- falsch. Ordinär?
Wessels schlug die Beine über die Bettkante und klärte seinen Geist, indem er einfach alle Bedenken an Gestern beiseiteräumte. Stattdessen stöpselte er nun das Handy aus dem Ladekabel und tippte seinen Pin ein. Das weiße Flackern des Blinklichts über dem Bildschirm widerschien zu schnell auf seiner Retina. Seine Stirn rumorte, als hätte man ihm gestern Abend Roofies in den Drink gemischt. Aber an einen Drink konnte er sich nicht einmal erinnern, geschweige denn an Gesellschaft.
Hinter der Pin-Sperre warteten nur zwei Nachrichten auf ihn; im Aufschrecken las er die Uhrzeit: Es ging gegen Mittag. Das erste war eine
MMS
von Jörg. Ein paar kurze Zeilen über die Demo, auf der er war, und darunter sollte wohl ein Bild angezeigt werden von Hannoveraner Hooligans. Stattdessen verwies ein Link dahin -- Wessels missachtete ihn, teils weil es ihm einfach gruselig war, sich überhaupt mit einem solchen Relikt vergangener Kommunikationstechnologie auseinanderzusetzen. Die zweite Nachricht klickte er dann erleichterter und mit deutlicher Erregung an, denn der Vorschautext der WhatsApp las sich verheißungsvoll. Die Nummer war bei ihm nicht eingespeichert, aber wer die Nachricht schickte, wusste Wessels ...
... sofort.
Johanna lud ihn ein! Sie notierte knapp, er solle heute Abend in ihre Wohnung kommen: ohne Smileys oder sonstige Freundlichkeiten, geradezu geheimnisvoll. Darunter ein Bild von was Wessels als ihren Oberschenkelansatz deutete, über dem der Bund ihres schwarzen Strings einen eleganten Brückenbogen zog; oben noch ihr Finger, wie er einen roten Wollpullover zurückhielt. Wessels wusste sich nicht zu entscheiden, ob ihn dieses Bild geil machte sollte oder abschreckte: Wenn sie ihn schon mittels eines SexPics ködern wollte (wie pubertär!), warum ging sie dann nicht in die Vollen?
8
Der Abend erreichte den jungenhaft erregten Kommissar schneller, als gefürchtet. Den ganzen Tag hatte er immer wieder in seine Hose zu seinem halbsteifen Penis greifen müssen, um die schärfsten Ecken der aufwallenden Vorfreude abzufeilen -- trotzdem spürte er seinen Kleinen warm und lebhaft zwischen seinen Oberschenkeln, als er ins Auto stieg und zu Johannas Wohnung fuhr.
Die Mehrfamilienhäuser schienen den Abendhimmel über der schmalen Pflasterstraße einkeilen zu wollen, mit ihren überhängenden Dächern und zungenförmigen Balkons. Wessels wurde auf sein Klingeln unmittelbar geöffnet -- Johanna musste an der Tür gewartet haben. Vorfreudig. Sein Herz pochte ein wenig höher, je weiter er die gedrungene Treppe aus poliertem Stein bestieg, eine wie angestreichelte Wärme schwemmte über seinen Leib, durch seinen Bauch; die sich für einen Moment erschrocken umpolte, als im Erdgeschoss die Haustür ...