Der Pornograf XI - 29
Datum: 23.02.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... geben: Die absolute Zuneigung und Liebe", sülzte ich erfolgreich. Luise beruhigte sich schnell wieder.
„Nur mal dumm gefragt", fiel mir Ilse in den Rücken. „Und was ist mit Sara, die ist doch eine wunderbare Köchin? Hättest du es lieber, wenn sie verheiratet wäre und ihre Kochkunst für ihre Familie verschwenden würde?"
„Keinesfalls, liebe Ilse", reagierte ich. „Sara ist das typische Beispiel für eine erfolgreiche Frau. Sie machte sich ihr Hobby zum Beruf, wie ich eigentlich ebenfalls. Das war der Schlüssel zu unserem Erfolg. Und glaube nicht, dass es Sara nicht versteht, ihre Arbeit und ihr Privatleben genau zu trennen. In beiden Fällen ist sie sehr erfolgreich."
„Diese kleine Person hat auch ein Sexleben", staunte jetzt Ilse.
„Da ischd sie uns voraus. Ich hab viele von ihr gelernd", mischte sich Britta in unser Gespräch ein.
„Ganz richtig", musste ich ihr sogar zustimmen. „Zum Glück für mich, mal so gesehen, bin ich so was wie ihr Leihvater, also nicht in ihrer Schusslinie, aber sonst dürfte sie die heißeste Maus im Fotopark sein und am liebsten ist sie mit gleich zwei Männern unterwegs. Liege ich da völlig falsch, dass sie euch beide, Britta und Egon, auch schon in die Freuden des ..." Ich brach ab. Unsere Liebeshöhle war kein geeignetes Thema zum Frühstück. Vor allem nicht für die wohl noch ebenso wie Danuta unerfahrene Luise. Ich merkte ihr aber sehr wohl an, bei diesem Thema zeigte sie Interesse. Polen war auf diesem Gebiet wirklich ein ...
... fast
jungfräulicher
Markt. Noch ...
Luise war allerdings die absolut geeignete Stadtführerin. „Die 65 tausend Einwohner zählende Stadt Ratibor", hob sie auf den ersten Schritten unseres Rundganges an, „ist eine Stadt, wo europäische Tradition des menschlichen Zusammenlebens herrscht: der Polen, der Deutschen aber auch der tschechischen Mären ..." Und dann wurden wir gnadenlos zu den Denkmälern, Kirchen (St. Thomas), Schlössern (Piastenburg), dem Hafen an der Oder und dem lebhaften Markt auf der Dluga-Straße, geschleift. Die spätbarocke Mariensäule war es mir wert fotografiert zu werden, mit der liebenswürdigen Luise davor. Als ob sie es geahnt hätte, zog sie sogar ihren Wintermantel aus und posierte für das spätere Titelbild des Magazins. Ich bin überzeugt, sie hätte es auch im Sommerkleid gewagt, trotzdem es kaum fünf Grad warm war. Aber es gab noch viel zu sehen, die Jakobskirche, die Heiliggeistkirche, auch die durchaus sehenswerten Bürgerhäuser entlang der Dluga-Straße. Nicht zu vergessen das Josef-Eichendorff-Denkmal. Sogar einen Mini-Zoo gab es.
Wir hatten genug gesehen und bekamen eine Ahnung davon, warum Mikels Putzfrau Sabina, so sehr in ihre Heimatstadt verliebt war, um sie ihrem Boss zu empfehlen. Für den Verlag wurde es ein Volltreffer und ich würde mich nicht wundern, wenn wir im Sommer, bei besserem Wetter, noch einmal hier herkommen würden.
Der Lunch war wieder ganz etwas für uns leicht verfrorene Stadtwanderer. Es gab, heute ohne zusätzliche Models, einen deftigen ...