1. Der Stick Teil 04


    Datum: 02.03.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: bytextschere

    ... Vielleicht war es auch ein Stück weit Neid, dass sie sich offenbar schon immer genommen hatte, was er sich nicht getraut hatte oder was bei ihm nicht geklappt hatte. Jedenfalls spürte Peter immer wieder dieses leichte Befremden in sich, wenn er mit seiner jungen Freundin und bald darauf Frau etwas Neues im Bett testen wollte. Denn meist lief es so: Er schlug etwas vor, was er immer schon ausprobieren wollte. Sie sagte immer ja dazu (warum eigentlich?) -- und dann merkte er schnell, wie sie mit ihren Erfahrungen ihm dezent half. Analverkehr? „Okay, wenn Du möchtest. Aber erst mal von vorne, dann geht es leichter. Nach einer Weile kann ich mich ja immer noch umdrehen, wenn Du es von hinten geiler findest." Brust-Bondage? „Echt, das magst Du? Okay, aber nicht mit den Seilen hier, die Du gekauft hast. Die sind zu dünn, damit schneidest Du mir ins Fleisch. Ich besorge Dir morgen neue mit dem richtigen Durchmesser." Sie anpissen? „Gibt Dir das ein Gefühl von männlicher Überlegenheit? Okay, aber nicht in den Mund. Dann muss ich immer brechen."
    
    Sie war toll -- und doch machte ihn all das insgeheim immer wieder eifersüchtig. Er hätte ihre Sexualität gerne besser verstanden, ihre Okays zu allem, was er sich zu fragen traute (und vermutlich auch zu allem, was er sich nicht zu fragen traute oder wofür seine Phantasie nicht reichte) -- und er hätte gerne gewusst, was genau sie schon alles erlebt hatte. Und mit wem. Und unter welchen Umständen. Er malte sich Szenen aus: Wie sie mit ...
    ... ihren blonden (gefärbten, aber egal) langen, leicht gelockten Haaren und ihren runden Brüsten, ihrem flachen Bauch und ihrer stets sorgsam rasierten Möse vor einem anderen kniete, damit der ihre Titten abband -- mit der richtigen Seilstärke. Wie sie in der Dusche kniete und sich die Pisse ihres Geliebten über die vollen Brüste laufen ließ. Auch wie sie gevögelt wurde, während sie einen anderen blies? Er wusste es nicht, und nach ihrer Abmachung traute er sich nicht, danach zu fragen.
    
    Peter saß am Esstisch und grübelte. Er schaute sich wieder unschlüssig um. Wo suchen? Er hatte noch zwei Tage Zeit, erst dann würde Andrea zurückkommen. Zwei Tage. Genug Zeit, systematisch vorzugehen. Also stand er auf und begann, sämtliche Bücher aus dem Regal zu räumen. Würde sie merken, dass er die Wohnung auf den Kopf gestellt hatte? Es war ihm egal. Nach diesem Film, nachdem sie mit der Scheiße eines 60jährigen Proleten im Mund so heftig gekommen war, würde ihre Ehe sowieso nie mehr so sein wie vorher. Peter räumte weiter aus.
    
    ###
    
    Das Ziel lag hinter Bangkok. Genauer gesagt: Schräg hinter Bangkok und der Toskana. Hinter diesen beiden Reiseführern fand Peter ein Moleskine-Notizbuch im Format A4. Er klappte es auf, es war beschrieben in der gleichmäßigen und immer noch recht mädchenhaften Handschrift seiner Frau. Kein weiterer Stick, aber ein Tagebuch. Peter klappte es zu, ohne wirklich gelesen zu haben. Wollte er es lesen? Wollte er wirklich wissen, was seine Frau im geheimen dachte? Und ...
«1234...11»