1. Das Kartenhaus 01


    Datum: 14.05.2018, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... sich in aller Ruhe eine seiner stinkenden Zigarren an. Dabei schaute er auf den Fernseher. Der Mistkerl schaute mich nicht mal an, als er mir seine Erkenntnis mitteilte.
    
    In mir brodelte es. Woher wusste er davon? Und was sollte ich antworten?
    
    Mein Mann war nicht mal 2 Stunden von seiner Reise zurück und hatte sich noch mit keinem der Nachbarn unterhalten können. Der einzig denkbaren Informationsquelle war Heinz. Aber die schied definitiv aus. Woher sollte er es also sonst wissen? Heinz kam sicher nicht als Denunziant in Frage. Meine ständig bereite Möse war ihm sicher mehr wert als Dieters Freundschaft.
    
    Ich zögerte noch immer mit meiner Antwort. Was sollte ich sagen?
    
    Um meine Unsicherheit zu überdecken, räumte ich pro Forma den Tisch ab und wischte Streusel, die gar nicht da waren, beiseite. Und sagte nichts zu den Anschuldigungen.
    
    „Carmen, du zitterst". Dieter sog gelassen an seiner Zigarre.
    
    Ich zitterte wirklich.
    
    „Lass dir eines gesagt sein, meine liebe Gattin." Er sog wieder an seiner blöden Zigarre. Ich hasste sein Machogetue.
    
    „Ich habe dich gewarnt. Du kannst ficken, mit wem du willst. Das ist mir egal. Wenn du mich öffentlich zum Hahnrei machst, ist es mir nicht egal. Wenn wir uns trennen, wird es dir nicht sonderlich weh tun. Mit übrigens auch nicht. Ich lasse mich scheiden und setze dich vor die Tür. Und damit ist das Geld futsch, das du hier investiert hast. Es ist das Haus meiner Eltern. Es gehört mir nicht."
    
    Es würde mir wirklich weh ...
    ... tun. In all den Ehejahren habe ich fast meine gesamten Gehälter in dieses Haus gesteckt. So ließ ich die Fassade mit neuen, hellen Klinkern versehen, den Hof neu pflastern und das alte Parkett in der Wohnung herrichten. Mein Prunkstück war die maßgeschneiderte Einbauküche. Ich wollte ein schönes Zuhause haben.
    
    Ich konnte nicht zulassen, dass das alles umsonst gewesen sein sollte.
    
    Ich ging mit dem Tablett in die Küche und räumte den Geschirrspüler ein. Die Zeit brauchte ich, um mir eine Strategie zu entwickeln.
    
    „Du kannst dir ruhig Zeit lassen", hörte ich Dieters Ruf aus dem Wohnzimmer. „Der Mann heißt Claudio, fährt Porsche, bewohnt ein teures Appartement und ist ein sehr zwielichtiger Typ."
    
    Ich war wie vom Donner gerührt. Woher, zum Teufel, wusste mein Mann das?
    
    So gelassen, wie es mir meine innere Aufruhr zuließ, ging ich zurück ins Wohnzimmer. Ich stellte mich in kämpferische Position vor ihm auf.
    
    „Wie kommst du dazu, mir so etwas zu unterstellen", fragte ich so ruhig wie möglich.
    
    Dieter sah mich nicht mal an, als er sich auf der Couch zurücklehnte, genüsslich an seiner Zigarre sog und den Ton der Sportschau lauter stellte.
    
    Ich riss ihm die Fernbedienung aus der Hand, schaltete die Glotze auf stumm und fauchte meinen Mann unbeherrscht an.
    
    „Sag mir endlich, was das hier soll?"
    
    Dieter grinste siegessicher. Am liebsten hätte ich ihn erwürgt.
    
    „Du kannst dich sicher an meinen Spieler erinnern, der seit 3 Wochen mit einem Bandscheibenvorfall zu tun ...
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