1. Der Pornograf XI - 27


    Datum: 09.03.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byrokoerber

    Band 11 -- Planung Osten
    
    Die Abenteuer eines älteren Fotografen
    
    Kapitel 27 -- Maria
    
    Das Abendessen war vorbei. Maria, Ilse und ich saßen oben im Wohnzimmer der großen Suite. Als wir ankamen, war auf der Minibar tatsächlich eine Open Bar eingerichtet. Maria hatte mich gefragt, was mir weit Gereistem denn am meisten in ihrem Hotel fehlen würde. Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, aber es ist halt so, wenn man viel Arbeitsbesuch, aber auch Freunde in seinen Räumen hat, ist es lästig, jeden Drink erst ordern zu müssen, denn es vergeht halt viel unnütze Zeit dabei. Maria hatte verdammt schnell reagiert -- und nun hatte sie selbst den Nutzen.
    
    Es war alles dazu da, einen netten, bunten Rum-Cocktail zu mischen, der nicht zu sehr in die Birne fährt -- ich hatte ja noch etwas vor.
    
    „Vielen Dank, Paul", reagierte Maria, als ich ihr das große hohe Glas reichte. „Ich fürchte, ich muss womöglich einen Barmann einstellen, wenn wir im April groß eröffnen. Wir wollen ja das beste Haus am Platz bleiben."
    
    „Und vielleicht eine nette Barmixerin in der großen Suite", scherzte ich.
    
    „Meinst du wirklich? -- Ach du!", brauchte sie einen Moment, um meinen Scherz zu erkennen. „Aber ich hab' noch was, außer, dass ich ein wenig nervös bin. Ich nehme an", sagte sie begleitet von einem zarten Erröten, „ihr wisst warum. Ilse hat mich ja hierher eingeladen. Die Idee fand ich ja nicht schlecht. Aber erst jetzt kommt mir die Konsequenz voll zu Bewusstsein. Ich ging eigentlich davon aus, ...
    ... dass wir hier noch Mitternacht abwarten -- um eueren sicher sinnvollen Regeln zu gehorchen -- und dann geht Paul mit mir, auf
    
    mein
    
    Zimmer. So wie es auch mit Egon war", flüsterte sie nun auch noch fast.
    
    „Liebe Maria", entgegnete ich. „Ich weiß nur zu genau, welchen Frust und welche Ängste du hast -- auch welcher Überwindung dich dein mutiger Schritt kostet, dieses Abenteuer zu wagen, um mit deinem seelischen Innenleben wieder klarzukommen. Ich kenne mehrere Frauen mit ähnlichen Problemen ..."
    
    „Und mit denen hast du allen ..."
    
    „Keineswegs", lächelte ich Maria beruhigend an, die scheinbar doch einen kleinen Zweifel an der Richtigkeit ihres Wunsches hegte. „Aber dein Problem ist sehr häufig bei Witwen, die gut gestellt sind. Sie wagen sich nicht an eine erneute Heirat, ganz einfach, weil sie nicht wissen, wie sich der geplante Zukünftige nach dem Ja-Wort verhält. Er könnte ja einfach auf das Geld aus sein und Eheverträge können auch einmal
    
    nicht
    
    eingehalten werden."
    
    „Du scheinst wirklich Erfahrung zu haben", sagte Marie, hob sogar wieder den Kopf und hörte zu.
    
    „Eine sehr, sehr gute Freundin von mir, aus Japan, Multimillionärin, hatte dasselbe Problem. Wobei es in Japan noch schlimmer ist, da hat der Mann fast die absolute Macht. Aber manche Frau kann halt ohne Mann nicht sein. Nun, als Multimillionärin, hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten wie als Hotelbesitzerin. Sie kaufte sich einfach ein Haus, das Frauen als Kundinnen hat, mit einem Dutzend ...
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