1. Laura Kraft 41


    Datum: 15.05.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    ... später schaffte sich die junge Frau zwei Ziegen an. Von irgendwas musste man ja leben. Im Dorf wurde sie „die Soldatin" genannt, weil sie meist in Armee-Klamotten im Camouflage-Look herum lief. Die wenigen jüngeren Männer starrten hauptsächlich auf ihre großen Titten, die den Pullover deutlich ausbeulten. Sie war das Dorfgespräch.
    
    Eines Tages tauchte in Slyudyanka eine weitere junge Frau auf, die neugierig beäugt wurde. Sie war offensichtlich noch jünger als „die Soldatin", etwas größer mit sportlicher Figur, langen, gelockten, schwarzen Haaren und einem Kleidungsstück am Körper, das die Leute nur aus Filmen oder dem Fernsehen kannten. Ein superkurzer, schwarzer Minirock. Ihre Brüste waren genauso groß wie die der „Soldatin", oder größer? Oder kleiner? Die Männer, auch die älteren, stritten sich darum, wer nun Recht hatte.
    
    Die junge Frau mit dem kurzen Rock fragte in gut verständlichem russisch, wo eine gewisse Natascha zu finden sei. Die meist älteren Bewohner des kleinen Dorfs dachten angestrengt nach und berieten sich eine Zeit lang. Eine solche Frage war ja nicht leicht zu beantworten. Natascha... Natascha? Kennen wir nicht, war die Antwort. Ist sie jung? Alt? Hübsch? Hässlich? Groß? Klein?
    
    Das Mädchen mit dem kurzen Rock beschrieb die Frau, die sie suchte. Sie musste es mehrfach tun, da die Männer sich mehr auf ihre Schenkel und ihre Titten konzentrierten.
    
    Ah, eine junge Frau... brünett... hmm...
    
    „Mit einem schönen, großen Busen", kam ein weiterer, nicht ...
    ... unwichtiger Tipp hinzu.
    
    Jaaa! Natürlich. Den Männern fiel es wie Schuppen aus den Haaren. Das konnte nur „die Soldatin" sein, die dort, am Ende des Weges, am Ufer des See´s wohnte.
    
    Das Mädchen mit dem kurzen Rock fand das Haus. In einem Gatter standen zwei Ziegen. Sie suchte eine Haustür, fand ein aus Brettern geflicktes Teil mit Griff und zog es auf. Die Frau mit den brünetten Haaren drehte sich zu ihr um.
    
    „Shoshana!", rief Natascha.
    
    Dann sprang sie die junge Israelin förmlich an. Sie verloren keine Worte, küssten sich leidenschaftlich, rissen sich die Kleider vom Körper und hatten auf dem Bärenfell, das Natascha auf dem Holzboden der Hütte ausgelegt hatte, unkontrollierten Sex, bis sie schließlich erschöpft nebeneinander lagen.
    
    „Was machst Du hier in dieser Einöde?", wollte Shoshana wissen.
    
    „Ich erzeuge Ziegenkäse, den ich vielleicht hier im Dorf verkaufen kann", erklärte Natascha.
    
    „Nein...", die junge Israelin schüttelte den Kopf. „Das glaub´ ich nicht..."
    
    „Du hast doch meine beiden Ziegen gesehen?", fragte Natascha verwundert. „Das ist der Anfang..."
    
    „Wenn Du nicht aufhörst, mir Märchen zu erzählen, dann...", drohte Shoshana belustigt.
    
    „Das ist die Wahrheit!", bekräftigte Natascha mit ernstem Gesicht.
    
    Shoshana hörte auf zu Grinsen. „Echt...?"
    
    „Warum bist Du hier?", hakte Natascha nach.
    
    „Ich wollte zu dir", erklärte die junge Israelin.
    
    „Du bist doch mit deinem Jet zurück nach Tel Aviv geflogen", erinnerte sich Natascha. „War es zu ...
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