1. Thao 02


    Datum: 08.04.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    17. Wieder zu Hause
    
    „Mama?"
    
    Thao fühlte sich schlecht, wie lange nicht mehr.
    
    „Bist du da?"
    
    Sie öffnete die Wohnzimmertür und sah hinein. Ihre Mutter saß am Computer und starrte auf den Bildschirm. Sie war hübsch angezogen, wie eh und je.
    
    „Ich bin wieder da."
    
    Ihre Mutter drehte leicht den Kopf zur Seite und nickte.
    
    „Wie geht es dir?"
    
    Die Tochter stellte sich neben die Mutter und ließ vorsichtig die Hand über deren Rücken gleiten. Ihr war aufgefallen, dass sie auf einem Küchenhocker saß.
    
    „Warum bist du nett zu mir? Warum ausgerechnet jetzt?"
    
    Die Punkerin kniete sich neben sie und nahm ihre Hand.
    
    „Du bist leichter zu ertragen, wenn du nicht perfekt bist."
    
    Thaos Mutter sah zu ihrem Mädchen hinunter.
    
    „Hasst du mich, Thao?"
    
    Ihre Tochter drückte die Hand ihrer Mutter fester.
    
    „Manchmal."
    
    „Wegen deinem Papa?"
    
    Thao schüttelte den Kopf.
    
    „Du hast mir nie das Gefühl gegeben, dass du mich haben willst."
    
    Ihre Mutter schluchzte auf und versenkte ihren Kopf zwischen ihren Händen. Das Punkermädchen aber hockte an ihrer Seite und empfand keine Genugtuung. Sie hörte dem Weinen ihrer Mutter zu und versuchte sich daran zu erinnern, wann es eine ähnliche Situation zwischen ihnen schon einmal gegeben haben könnte. Thao atmete tief durch. Noch nie!
    
    „Thao! Es tut mir leid."
    
    Ihr Mädchen stand auf und wandte sich zum Gehen.
    
    „Du siehst den Rüdiger nicht mehr, oder?"
    
    Ihre Mutter schüttelte unmerklich den Kopf.
    
    „Thao?"
    
    Die Punkerin ...
    ... blieb in der Tür stehen.
    
    „Wo warst du heute Nacht?"
    
    Das Mädchen biss sich auf die Lippen.
    
    „Kann dir egal sein."
    
    Der Blick ihrer Mutter hatte was Flehendes.
    
    „Wenn du reden willst. Egal über ...."
    
    Thao hatte die Tür schon geschlossen.
    
    In ihrem Zimmer angekommen, schaltete sie ihre Anlage ein und legte sich auf´s Bett. Sie warf einen Blick auf ihr Handy ... es hatte sich keiner gemeldet. Keiner? Sie hatte Scheiße gebaut, dieser Gedanke begann in ihr zu reifen. Sie wehrte sich gegen ihn und gegen die Erinnerung an diesen hühnerbrüstigen Jungen.
    
    Sie würde nachher nach Heinrich sehen, vielleicht war er ansprechbar und konnte sie auf andere Gedanken bringen. Thao schloss die Augen. Zu ihrem Glück schaffte sie es, für diesen Moment Ruhe zu finden. Kurz schob sie sich ihre Hand zwischen die Beine, aber sie ließ es bleiben, ihr war jetzt nicht danach. Ihr fiel etwas ein und so stand sie auf, kroch unter das Bett und holte die Tasche hervor. Ehrfürchtig besah sie sich die Instrumente, die ihrer Mutter so viel Schmerz zugefügt hatten.
    
    18. Bei Heinrich im Krankenhaus
    
    „Thao?"
    
    Der Penner war nicht wiederzuerkennen. Gewaschen, rasiert und frisiert, hatte sein Anlitz sogar etwas Biederes, Lehrerhaftes. Er hustete immer noch. Die Punkerin stellte sich neben seinen Kopf und sah zu ihm hinunter. Ihr Blick verhieß nichts Gutes.
    
    „Warum hast du mich angelogen, Penner?"
    
    Die Punkerin ignorierte die beiden anderen Patienten in ihren Betten.
    
    „Ich wollte nicht, ...
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