1. Thao 02


    Datum: 08.04.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... belehrt. Sie konnte nicht glauben, dass dieser fette Junge ihm wichtiger war als sie. Sollte sie ihn anrufen? Sie verwarf den Gedanken, zu groß war die Chance, dass er nicht abheben würde, wenn er ihre Nummer sah. Sie schloss die Augen. Hätten sie sich nicht geschritten, würde er jetzt bei ihr sein. Sie versuchte, sich an das Gefühl zu erinnern, als er in ihr war. Die Lust, die sie sich währenddessen gegenseitig geschenkt hatten.
    
    Sie musste an ihre gemeinsame Dusche denken, an seinen schmächtigen Körper und die nassen, an seinem knochigen Schädel hinunterhängenden Haare. Er sah ein wenig aus wie Jesus, nur mit Brille und ohne Kreuz. Das Letztere gleich im doppelten Sinn. Thao löschte ihr Nachtlicht. Bis Morgen würde ihr schon etwas einfallen.
    
    Simon zögerte, es war die Punkerin, die vor Karls Haus stand.
    
    „Komm schon her, Schwabbel!"
    
    Der Junge sah das Mädchen in ihrer Lederjacke, den hohen Schnürstiefeln und dem schwarzen Lackrock unsicher an.
    
    „Hör zu, Thao! Ich geh weiter, wenn du willst."
    
    Er wollte auf die andere Straßenseite wechseln, als sie auf ihrem Skateboard langsam an ihn herangerollt kam.
    
    „Bleibst du jetzt mal stehen?"
    
    Simon schloss die Augen, hielt an und drehte sich zu ihr um. Thao kämpfte mit sich. Es schien ein Automatismus in ihr zu sein, ihn quälen zu wollen.
    
    „Ich war scheiße zu dir gestern, das tut mir leid."
    
    Der dicke Junge sah sie an, wohl wissend, worum es ihr eigentlich ging.
    
    „Karl wird dir das nicht glauben, Thao. Und was ...
    ... ich denke, ist dir im Grunde genommen egal."
    
    Sie war verblüfft. Sie hatte sich das einfacher vorgestellt. Sie nickte.
    
    „Du hast recht."
    
    Sie reichte dem dicken Jungen trotzdem ihre Hand.
    
    „Glaubst du mir wenigstens, dass ich zu jedem so scheiße bin?"
    
    Simon grinste.
    
    „Aufs Wort!"
    
    „Was willst du?"
    
    Thao fuhr herum. Karl sah nicht wütend, aber zutiefst verbittert aus. Er hatte wahrscheinlich eine genauso beschissene Zeit wie sie gehabt.
    
    „Mit dir und ..."
    
    Sie drehte sich zu Karls Freund um.
    
    „Wie heißt du eigentlich?"
    
    „Simon!"
    
    Thao nickte.
    
    „... Simon zur Penne gehen."
    
    Sie hielt Karl ihre Hand hin. Er ignorierte ihre versöhnlich gemeinte Geste und fixierte sie mit seinen Augen.
    
    „Sei zu mir Scheiße, wenn du unbedingt musst, aber nicht zu ..."
    
    Thao unterbrach ihn.
    
    „Ich habs kapiert, Karl!"
    
    19. Versöhnt
    
    Der Gang zu Schule wurde für Thao und Karl zur Qual. Simon spürte die Spannung zwischen den beiden, immer noch im Unklaren darüber, in welcher Beziehung sie zueinander standen. Karl wollte ihm nichts erzählen, schien selbst verunsichert und seit gestern zutiefst enttäuscht zu sein.
    
    Sein Blick blieb an dem Punkermädchen haften, sie hatte nicht einmal einen Kaugummi im Mund. Sie warf Karl immer mal wieder einen verstohlenen Blick zu, schien darauf zu warten, dass sich seine Stimmung besserte.
    
    Thao blieb nach einigen Minuten stehen, packte den schmächtigen Jungen an der Schulter und zog ihn zu sich herum.
    
    „Was kann ich machen, ...
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