1. Weeslower Chroniken - Teil V - 2007 - Kapitel 3 - Mila und Julia - Nackte Tage in Weeslow


    Datum: 19.04.2020, Kategorien: Kunst, Autor: nudin

    ... besten mit zufälligen Zeugen. Während des Interviews würde Sabine mit den beiden Seite an Seite durch die Fußgängerzone schlendern.
    
    Julia legte nach und nach tatsächlich ihre Aufregung ab, spätestens jedoch als Sabine im Rathaus eintraf. Mila stellte sofort die Familienähnlichkeit zwischen Mel und ihr fest, unverkennbar Mutter und Tochter. Man sah sofort vom wem Tochter und Enkel die strahlend blauen Augen hatten. Auch mit Anfang fünfzig besaß Sabine noch eine sagenhaft gute Figur, die sie mit einem engen, fast knielangen Kleid betonte. Drei Dinge - gesunde Ernährung, viel Sport und FKK - führte Sabine stets als Gründe dafür an, wenn sie darauf angesprochen wurde,
    
    Man besprach kurz die Fragen und die möglichen Antworten. Dreyer äußerte noch die Bitte zu einer Erzählung, die zwar erfunden war, aber das war ja das ganze Interview.
    
    Die beiden Mädchen verließen das Rathaus und steuerten direkt auf den Marktplatz zu. Ohne langes Zögern traten sie an den Brunnen, hielten erst die Füße rein, bespritzten sich fröhlich, stellten sich dann unter die Fontäne, beobachtet und bestaunt von den dort spielenden Kindern und deren Eltern, von eisessenden Rentnern auf Bänken und einkaufenden Passanten. Die beiden Mädchen spielten es perfekt. Sie schienen ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen und zeigten sich in ihrer Nacktheit ganz natürlich und unbekümmert, nicht anders als die Kleinkinder um sie herum. Schließlich verließen sie den Brunnen nass und erfrischt, schauten sich um und ...
    ... schlugen dann ihren Weg Richtung Marktstraße ein. Das war der Moment, in dem Sabine und ihr Fotograf – Aron – auf sie zukamen und fragten, ob sie sich interviewen und Fotos machen durften. Ganz überraschend willigten die beiden Nackten sofort ein. Sie wandelten langsam durch die kleine Fußgängerzone, und zum Schluß setzen sich die drei an einen Tisch eines Eiscafes, dessen Besitzerin Sabine gut kannte und die sie zuvor um Erlaubnis gefragt hatte, und spielten bei Kaffee und Eisbechern die Fragerunde noch einmal vor einem Mikro durch, aufmerksam beobachtet von etwa dreißig Augenpaaren, die sich mittlerweile um das Cafe und drinnen versammelt hatten, und von allen Seiten fotografiert von Aron.
    
    OMZ: „Wie man sieht, seid Ihr beide FKK-Fans. Was gefällt Euch an der Nacktkultur?“
    
    Mila: „Dieses schöne, freie Gefühl. Einfach, dass man nichts anhaben muss, gerade bei so einer Hitze.“
    
    Kati/Julia: „Ich bade immer nackt. Nacktsein ist einfach schöner und natürlicher.“
    
    OMZ: „Ihr seid aus Berlin und Dresden. Was führt Euch nach Weeslow?“
    
    Kati/Julia: „Wir sind nach Weeslow gekommen, weil es hieß, hier könne man total gut FKK machen. Woanders wird das ja immer weniger, sogar in Berlin oder Dresden.“
    
    Mila: „Und es hat sich gelohnt. Es ist wirklich total schön hier.“
    
    OMZ: „Wart Ihr schon am Weeslower See?“
    
    Mila: „Nein, noch nicht, Wir sind einfach so hergefahren und sind dann eher versehentlich im Mühlensee-Bad da drüben gelandet. Wir dachten erst, das wäre dieser ...
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